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Haupt stellt sich vor – Frank Heins

Wir fragen, unsere Mitarbeitenden antworten. Frank Heins erzählt, von was er nachts träumt und was ihn nach Bern zog.
Frank Heins

© Frank Heins

Wir fragen, unsere Mitarbeitenden antworten.

Frank Heins erzählt, von was er nachts träumt und was ihn nach Bern zog.

Wie bist du zum Haupt Verlag gekommen?

Aus Liebe. Vor fast fünfzehn Jahren bin ich meiner Partnerin aus Deutschland in die Schweiz gefolgt. Ich hatte vorher in Verlagen in Hamburg und München gearbeitet und begann im Frühjahr 2002 in der Marketingabteilung des Haupt Verlags. 2003 wurde ich Marketingleiter, 2004 Mitglied der Geschäftsleitung. Das scheint eine lange Zeit in einem Unternehmen zu sein, aber mir kommt es gar nicht so vor. Die Beständigkeit kommt aus meiner Freude am Wandel und den besonderen Haupt-Bedingungen: das tolle Team in Bern, die einfachen, aber schönen Räumlichkeiten im historischen Gebäude am Falkenplatz, die Gestaltungsmöglichkeiten in der Leitung eines traditionsreichen Familienunternehmens und die ständig sich verändernden Herausforderungen in der Buchbranche. Langweilig wird das nie …

Was sind deine Aufgaben im Haupt Verlag?

Ich fühle mich dafür verantwortlich, dass all die wunderbaren Bücher des Haupt Verlags von möglichst vielen Menschen gekannt und von ihnen gekauft werden. Das Team der Marketingabteilung kümmert sich um Presse- und Medienarbeit, Vertrieb, Werbung und Online-Marketing. Zusammen planen wir Maßnahmen für einzelne Titel und Programmbereiche, diskutieren mit dem Lektorat neue Buchideen und Angebote von Autoren, arbeiten eng mit unseren Auslieferungen und Vertreterinnen und Vertretern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Besondere Freude machen mir persönlich strategische Fragen und Tätigkeiten: Was ist der richtige Preis für das jeweilige Buch oder für ganze Produktreihen? Wie können wir unsere Präsenz im Handel durch vertriebliche Kooperationen weiter ausbauen? Und ganz generell: Wie können wir als unabhängiger, mittelgroßer Schweizer Buchverlag unsere gute Marktstellung gegenüber den manchmal übermächtig erscheinenden Konzernverlagen behaupten?

Frank Heins im Büro

© Frank Heins

Welches Programmfeld des Haupt Verlags spricht dich besonders an?

Als Wander- und Naturfreund nutze ich die Haupt-Bestimmungsbücher natürlich eifrig. Unter den bibliophilen Büchern des Haupt Verlags freue ich mich derzeit besonders auf «Das Herbarium des Felix Platter», ein Kulturschatz aus der Berner Burgerbibliothek, den wir im September 2016 im Haupt Verlag veröffentlichen dürfen.
Viele Bücher und Themen aus unserem Programmbereich Gestalten sprechen mich sehr an, auch wenn einige kreative Techniken mich in der Praxis vor unüberwindbare Hürden stellen. Mein «Do-It-Yourself» sind dann eher Überlegungen und Maßnahmen, an wen und wie wir dieses Buch gut verkaufen können; mit dem Selbermachen hapert es, wenn es über das Gestalten mit Papier hinausgeht – doch selbst Origami kann sehr nervenaufreibend sein. Dafür fotografiere ich leidenschaftlich gerne.

Frank Heins mit Fotoapparat

© Frank Heins

Welches Buch liegt derzeit auf deinem Nachttisch?

Meist mehrere Bücher, derzeit: «West of Sunset: A Novel» von Stewart O’Nan. Es geht um die letzten Lebensjahre des Schriftstellers F. Scott Fitzgerald in Hollywood. O’Nan scheibt wunderbar lakonisch, ich lese alles von ihm. Und er ist ein toller Beobachter und Beschreiber des alltäglichen menschlichen Bemühens um Würde und Haltung.

Dann liegt da Juli Zehs «Unterleuten». Ebenfalls Alltagsleben, diesmal aus dem Brandenburgischen. Ich muss aber gestehen, dass ich noch nicht richtig Zugang gefunden habe, weil die (vermutlich) komplexe Handlungskonstruktion durch eine (absichtlich?) schlichte Sprache überdeckt wird.

Nachts träume ich von einem Buch, das im Herbst 2016 bei Penguin Australia endlich erscheinen soll: Robert Forsters «Grant & I – Inside and Outside the Go-Betweens». Es sind seine Erinnerungen an die beste Pop-Band des Universums, an die Freundschaft zweier großartiger Songwriter.

Was fasziniert dich an Büchern?

Dass sie Fantasien wecken können und die Einbildungskraft stärken, mehr noch als Filme. Dass gut gestaltete Bücher gut in der Hand liegen. Und dass die Buchbranche voll ist mit interessanten Menschen – in der Regel kulturbeflissen und doch bodenständig, oft sehr gebildet und manchmal skurril, selten aber geldgierig und unsympathisch.

Frank Heins mit Hut

© Frank Heins

Was ist dein liebster kunsthandwerklicher Gegenstand?

Ich reise gerne, bringe dann schön gestaltete Kleinigkeiten aus aller Welt mit – aber bitte nie größer als ein Teppich ;-). Und ich bin ein Bewunderer des klassischen Handwerks. So mag ich zum Beispiel handgeflochtene Hüte. Zuletzt konnte ich mich sehr für altes Mauerwerk in Südfrankreich begeistern. In der Ardèche-Region im Süden Frankreichs durchziehen kunstvoll errichtete Trockenmauern auf hunderten von Kilometern die alten Kastanienwälder. Das Errichten erforderte nicht nur viel harte Arbeit, sondern auch ein geradezu unglaubliches Geschick in der Auswahl und im Setzen der schweren Steine. Das hat dann Bestand auf lange Zeit, schafft Kulturlandschaften von besonderem Charakter und bietet vielen Pflanzen, Eidechsen, Schmetterlingen und anderen Tieren reiche Lebensräume.

Trockenmauer_Ardeche

Trockenmauer Ardèche, © Frank Heins