
Das Haupt-Team baut eine Villa Obstkiste
Vor einigen Monaten hatten wir die Idee eine Villa Obstkiste zu bauen. Während der Entwurfsphase habe ich die eingegangenen Projektideen meiner Arbeitskolleginnen gesammelt. Ich erhielt Eingaben für die Bibliothek, das Badezimmer, die Kinderzimmer, das Büro und das Elternzimmer. Da ich mich bereit erklärte, was übrig bleibt zu übernehmen, fiel mir die Küche zu.
Nun folgten die Bauetappen. Die Vorgabe war klar; eine Obstkiste musste her sowie Fund- und Sammelstücke, da die Villa hauptsächlich aus gebrauchten Materialien entstehen soll. Die Suche nach Holz-Obstkisten erwies sich je nach Saison als schwierig. Obstkisten aus Karton sind einfacher zu finden. Ohne uns groß abzusprechen hat bei uns jede Bauherrin eine individuelle «Obstkisten»-Lösung gefunden. Das Elternzimmer ist aus einer Weinkiste aus Holz, das Badezimmer und die Bibliothek aus Schuhkartons, der Tischtennisraum und die Küche aus Karton-Obstkisten und das Kinderzimmer und Büro aus kleinen Holz-Obstkisten. Fürs Gesamte ist es abwechslungsreicher, wenn verschiedene Kisten verwendet werden.
Bevor wir zu den Bauetappen schritten, sammelten wir, wie von der Autorin Alexia Henrion vorgeschlagen, verschiedene Materialien. So etwa leere Schachteln, leere Plastikbecher, -schachteln und -flaschen, verschiedene Deckel, bunte Papiere, Stoffresten, Bänder, Schnüre, Perlen, Zahnstocher, Strohhalme u.v.m.
Dann ging es los und Ende August waren sämtliche Bauetappen abgeschlossen. Es war schlichtweg umwerfend mit wie viel Detailfreude die Zimmer ausgestattet wurden. Ich und meine Kollegin aus dem Lektorat haben die Zimmer mit Kindern gebaut. Mein Sohn ist 5,5 Jahre alt und hatte riesigen Spaß die Kiste anzustreichen und Ideen zu liefern aus was die Teller sein könnte, aus was man die Stühle machen könnte und dass eine Katze in unsere Küche gehört. Die Feinarbeit habe ich übernommen, da er noch zu klein war. Das Buch richtet sich an Kinder ab 7 Jahren. Meine Kollegin hat mit Kindern im Alter von 7 – 10 gearbeitet. Die konnten natürlich schon alles alleine bewerkstelligen.
Zu Beginn haben wir uns bestimmt alle ein wenig vom Buch «Villa Obstkiste» und den entsprechenden Themen inspirieren lassen. Es erging uns aber allen gleich: plötzlich sprudelt es und die kreativen Einfälle nahmen kein Ende. Das Auge ist plötzlich auf Verwertbares trainiert. Es geschieht mir heute noch, dass ich beispielsweise eine leere Cantadou-Plastikschachtel in Händen halte und mir sofort die Badewanne unseres Badezimmers oder das Bassin im Garten in den Sinn kommt.
Auf Facebook haben wir die ganze Aktion begleitet und verschiedene Tipps und Tricks aufgelistet. Unsere Architektin des Badezimmers hat aus Klarsichthüllen einen Mosaikboden gezaubert. Und die Architektinnen der Bibliothek haben gesprayt und mit Masking Tape tolle Effekte erzielt. Die Architektinnen vom Kinderzimmer und Büro gestalteten bunte Räume mit Stoffresten und kunstvolle Lampen aus Perlen und das Elternschlafzimmer ist mit kleinen Details aus Bonsai-Draht bestückt.
Der Höhepunkt war der etappenweise Aufbau im Schaufenster der Buchhandlung Haupt und der Erscheinungstermin der Villa Obstkiste in Buchform am 16. September 2015.