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Im Italien des 14. und 15. Jahrhunderts avancierte das formmimetische Abzeichnen zu einer zentralen Tätigkeit in den Künstlerwerkstätten. Ökonomisierungsprozesse korrelierten mit einem neuartigen Bedürfnis nach Bildpropaganda, aber auch mit der Stilisierung bestimmter Künstler und ihrer Werke zu originellen und kanonischen Vorbildern. So entstanden Zeichnungen, die den Anspruch erheben, das Werk einer individuellen Künstlerpersönlichkeit als abgelöstes Ganzes (opus absolutum) zu transportieren: Im Unterschied zu zeichenhaft verweisenden Kopien scheint hier jedes Bildelement zwingend. Diese Tendenz steht in einem wechselvollen Spannungsverhältnis zu weiterlebenden Traditionen, in denen Vorbildliches als Muster (exemplum) weitergereicht oder bildthematische Vorgaben als iconographic guides nutzbar gemacht wurden.
Autor: Heisterberg, Marion
ISBN: 9783422981232
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 589
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: Deutscher Kunstverlag
Veröffentlicht: 07.12.2020
Untertitel: Studien zum Abzeichnen im italienischen Tre- und Quattrocento zwischen Mustertransfer und Kopie
Schlagworte: ART Arts, general Clip Art DESIGN Drawing History Kanonisierung Medieval Reproduktion Techniques
Marion Heisterberg, Kupferstichkabinett, Basel.