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Die Frage „Warum Schreiben?“ wendet sich an die symptomatische Darstellungsform einer Kulturtechnik - den Rückaneignungsvorgang von Selbstpräsenz -, die sich in den Methoden von Semiologie und Psychoanalyse realisiert. Sartre überbrückt die methodologischen Differenzen noch mit der Frage nach dem Übertragungsziel: „Für wen Schreiben?“ Der andere des Schreibenden kann animistisch oder fetischistisch unterstellt werden: als Ding, als Signifikant, als Phantasma, als Körper.Die Problematisierung von Schriftübertragung als semiologischer Differenz indiziert zudem unterschiedliche, synchrone Transformationsmuster, die die Verstehensoptionen des anderen systematisch unterlaufen, die narzisstische Starre dekonstruieren und den hermeneutischen Universalismus kippen.Die psychosemiologische Methode approximiert hier an den Grundbegriffen der Übertragung die Distanz zweier Begehrensstrukturen nicht als Verstehensoption, sondern als Verführungsszenario. Im Paradigma des Barock taucht diese Ansicht implizit ästhetisiert auf. Hier sieht sich zum ersten Mal ein Subjekt von maschinell transformierenden Darstellungstechniken disloziert.
Autor: Bohn, Ralf
ISBN: 9783851650624
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 256
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: Passagen
Veröffentlicht: 01.01.1993
Untertitel: Psychosemiologische Vorlesungen über Semiologie, Psychoanalyse und Technik
Schlagworte: Psychoanalyse Schreiben Schrift Semiotik Zeichen
Ralf Bohn lehrt Design-Theorie in Düsseldorf.