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Das weitläufige Land ist von uns planmäßig durchwandert worden, und dadurch ist es nicht nur dem Zeichner gelungen, in vier größeren Reisekomplexen Verwandtes zusammenzustellen, sondern auch die Beschreibung konnte bei jeder der vier Wanderungen den Faden der örtlichen und geschichtlichen Schilderungen, nur selten abbrechend, von Gegend zu Gegend fortführen und das, was die bildliche Darstellung beiseite lassen mußte, durch das Wort flüchtig andeuten. Dabei war freilich das Land anders aufzufassen und die Beschreibung in andrer Ordnung vorzunehmen, als es der Topograph getan haben würde. Dieser hätte etwa mit dem höchsten Teile des Landes begonnen und wäre von jenem zu den niedrigern Gebirgen, Hügeln und Ebenen hinabgestiegen; er hätte den Hauptfluß des Landes von seiner Quelle bis zum Ausflusse ununterbrochen verfolgt und, wo es irgend möglich gewesen wäre, eine Totalübersicht, ein Rundgemälde des Landes geliefert. Wer aber den Beschauer vom Kleineren zum Größeren, vom Lieblichen zum Erhabenen, von der bescheidenen Landschaft zur romantischen Naturszene führen möchte, muß einen andren Weg einschlagen und kann seine Bilderreihe nicht einer wissenschaftlichen Ordnung unterwerfen. [Aus dem Vorwort des Autors]
Autor: Schwab, Gustav
ISBN: 9783966623063
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 316
Produktart: Gebunden
Verlag: Boer Verlag
Veröffentlicht: 01.01.2022
Untertitel: Mit Illustrationen von Louis Mayer
Schlagworte: Klassiker der Reiseliteratur Schwaben reich illustriert
Gustav Schwab (1792-1850) gehörte als Schriftsteller zur Schwäbischen Dichterschule. Mit seinen Sagen des klassischen Altertums (1838-1840) schuf er einen Klassiker der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur. Er besuchte das Gymnasium in Stuttgart und studierte ab 1809 an der dortigen Universität zunächst zwei Jahre Philologie und Philosophie, später dann Theologie. 1817 erhielt er eine Professur für alte Sprachen am (heutigen) Eberhard-Ludwigs-Gymnasium) in Stuttgart. Ab 1825 wirkte er zwanzig Jahre lang an den bei F. A. Brockhaus Leipzig erscheinenden Blättern für literarische Unterhaltung mit. Anfang 1828 trat er in die Redaktion des Verlages von Johann Friedrich Cotta ein, der das Morgenblatt für gebildete Stände verlegte. Mit dieser literarischen Schlüsselposition wurde er zu einem Mäzen für jüngere Autoren. 1837 übernahm er das Pfarramt im Dorf Gomaringen am Fuß der Schwäbischen Alb. Mit einem in Gomaringen abgefassten Werk ist Schwab für viele Generationen von Kindern und Jugendlichen zu dem Vermittler der griechisch-römischen Sagen- und Götterwelt geworden. Er hat die großen Epen der Antike von 1838 bis 1840 aus Originaltexten zusammengetragen, ins Deutsche übersetzt und mit großem pädagogischen Impetus nacherzählt, Kürzungen und Milderungen der grausamen und erotischen Passagen vorgenommen. Die Sagen des klassischen Altertums in drei Bänden haben, obgleich vorrangig an Jugendliche gerichtet, bis heute die Rezeption der griechischen und römischen Mythologie im deutschsprachigen Raum auch bei Erwachsenen stark beeinflusst. 1841 erhielt er das Stadtpfarramt von St. Leonhard in Stuttgart, 1842 wurde er Dekan und 1845 Oberkonsistorialrat der höheren Schulen in Württemberg. 1847 wurde er mit dem Ehrendoktor der Theologie der Universität Tübingen ausgezeichnet. Der Illustrator John Flaxman (1755-1826), britischer Bildhauer, kam 1756 zusammen mit seiner Familie nach London. Dort bekam er in der Werkstatt des Vaters eine erste künstlerische Anleitung. Von dem Bildhauer George Romney gefördert, konnte Flaxmann bereits 1767 einige Figurinen auf einer Ausstellung der Free Society of Arts ausstellen. 1775 warb ihn Thomas Bentley für die Firma Wedgwood ab. Nebenbei fand er aber noch genügend Möglichkeiten, sich künstlerisch zu betätigen. Auf einer Romreise fertigte der Bildhauer 1793 als Auftragsarbeit und eher nebenbei Zeichnungen zu Homers Ilias an, die 1795 von Tommaso Piroli in Kupfer gestochen wurden. Es folgten Zeichnungen zur Odyssee, gestochen von William Blake. Diese klassizistischen Umrisszeichnungen begründeten seinen Ruhm. 1797 berief ihn die Akademie zu ihrem Beisitzer, drei Jahre später wurde er ordentliches Mitglied. 1802 ging Flaxman studienhalber nach Paris. Als Mitglied der Akademie standen ihm zwar alle Türen offen. Zurück in London arbeitete Flaxman einige Jahre, bis er 1810 an der Londoner Akademie einen Lehrstuhl für Plastik angeboten bekam. Der schweizerische Maler Johann Heinrich Füssli bezeugte ausdrücklich die Beliebtheit von Flaxmans Vorlesungen und Seminaren.