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In den gesellschaftspolitischen Debatten wie in der historischen Forschung ist der argumentative Rekurs auf »den« Zeitgenossen vielgestaltig. Susan Richters Studie beleuchtet Zeitgenossenschaft aus geschichtsphilosophischer Perspektive und zieht es als Konzept für die Analyse historischer Zeit- und Gegenwartsdiagnosen im Frankreich der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts heran. Anhand von Rétif de la Bretonnes und Louis-Sébastien Merciers beobachtenden Genres, der »Tableaux urbains«, werden die Brüche thematisiert, von denen ihre Diagnosen ausgingen. Ihre Werke, etwa das »Tableau de Paris«, die »Nuits de Paris« oder »Les Contemporaines« dienten als Erfahrungs- und Existenzräume von Zeitenverknüpfung und damit historischer Erfahrung von zeitlichen Schwellen und Übergängen. In dieser Grenzüberschreitung – dem Agieren zwischen Zeiten und Disziplinen – liegt das einzigartige Wirken des Zeitgenossen als Deutender, Kritiker, als Schwellenfigur.
Autor: Richter, Susan
ISBN: 9783593513911
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 260
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: Campus
Veröffentlicht: 21.08.2025
Untertitel: Gegenwartsdiagnose im 18. Jahrhundert
Schlagworte: Aufklärung Contemporain Contemporains Einbildungskraft Flaneur Frankreich Frühe Neuzeit Gegenwartsdiagnose Genie contemporary
Susan Richter ist Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität zu Kiel.