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Als Christian Wolff durch königliches Reskript vom 8. November 1723 seines Lehramtes enthoben und ihm „bey Strafe des Stranges“ geboten wurde, Preußen binnen 48 Stunden zu verlassen, endete jählings eine Periode gespannter, aber friedlicher Koexistenz von pietistischer Theologie und „neuer Philosophie“ an der Universität Halle. Seinerzeit dominierten einseitig gefärbte Darstellungen der Ereignisse die öffentliche Meinungsbildung, insbesondere natürlich die Streitschriften der Hauptkontrahenten Wolff und Lange. Das Bild, das die hier versammelten anonymen bzw. pseudonymen Schriften von der Causa Wolffiana zeichnen, ist nicht nur facettenreicher, es reicht auch weit über eine Darstellung der Gründe hinaus, die zu Wolffs Vertreibung aus Halle geführt hatten. Obschon anonyme Pamphlete nie als unverdächtige Quellen gelten können, lässt sich aus ihrer Kombination mit dem überlieferten Quellenbestand und sicher verbürgten Publikationen ein erheblicher Gewinn ziehen. Die vorliegenden Schriften dokumentieren in hervorragender Weise, was das zeitgenössische Publikum von den Vorgängen in Halle wusste oder zumindest wissen konnte, wenn es sich nicht mit den Pamphleten der beiden Parteien bescheiden wollte, und fügen der Schwarz-Weiß-Malerei der unmittelbar am Streit Beteiligten wichtige Nuancen hinzu.
ISBN: 9783487143217
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 218
Produktart: Gebunden
Herausgeber: Borchers, Stefan
Verlag: Georg Olms Verlag
Veröffentlicht: 01.04.2012
Schlagworte: 18. Jahrhundert Aufklärung Christian Wolff Erkenntnistheorie Gott Metaphysik Religion