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Die mittelalterliche Stadt gilt vielen Stadttheoretikern als Musterbeispiel einer Stadt, die durch die Verschmelzung der privaten und wirtschaftlichen Lebensbereiche sowie durch starke gemeinschaftliche Verbindungen eine harmonische Lebenseinheit ermöglichte. Die vorliegende vergleichende Untersuchung zweier europäischer Städte des Spätmittelalters – Bologna und Straßburg – differenziert dieses Bild. Drei Sorten von topographischen Indikatoren werden hier berücksichtigt: die Märkte, die Wohn- und Arbeitsorte sowie die Begegnungsorte der Nachbarschaft. Beispielsweise waren in Straßburg Verbrauchermärkte und Gewerbemärkte räumlich verzahnter als in Bologna. Auch die Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort war in Bologna tendenziell größer als in Straßburg. Der Bologneser Stadtraum war insgesamt hierarchischer und funktionaler strukturiert als derjenige von Straßburg. Die Studie stellt einige stadtgeschichtliche Vorurteile infrage, etwa die räumliche Einheit von Wohnen und Arbeiten oder die Vorstellung einer einheitlichen okzidentalen Stadt des Mittelalters. This socio-topographical study examines the urban spaces of late medieval Strasbourg and Bologna, revealing previously unrecognized differences between the Northern Italian and Alsatian cities – including how social hierarchy was reflected in urban space, and in the physical distances between places of residence and work.
Autor: Arnaud, Colin
ISBN: 9783110545203
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 491
Produktart: Gebunden
Verlag: De Gruyter
Veröffentlicht: 19.02.2018
Untertitel: Bologna und Straßburg um 1400
Schlagworte: Stadtgeographie Urban geography
Colin Arnaud, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.