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Die vier Protagonisten des berühmten grimmschen Werkes »Die Bremer Stadtmusikanten« verunglimpfen ohne jeden Beweis völlig unbekannte Männer, die sich in einem Waldhäuschen aufhalten, einfach als »Räuber« – ein rechtsstaatlich bedenkliches Vorbild für Kinder und eine völlige Verhöhnung des Prinzips »Unschuldsvermutung«. Leider wird dieser ungeheuerliche Umstand in Öffentlichkeit, Wissenschaft, Medien und Politik weitestgehend ignoriert – oder gar nicht erst erkannt. Auch dass die Tiere Gewalt und Heimtücke anwenden, um sich Hab und Gut der angeblichen Kriminellen anzueignen, führt zu keinerlei vernehmbarer Kritik. Im Gegenteil: Bis heute werden das Märchen und ihre Schöpfer gehuldigt und gefeiert. Weil sich sonst niemand traut, das heikle Thema anzufassen, sahen Gahmert und Feldhusen – zwei Satiriker, Witzefabrikanten und Theatermacher – sich gezwungen, das unselige Thema in die Öffentlichkeit zu heben. Ganz wie investigative Enthüllungsjournalisten sprachen sie also mit vielen Menschen, die sehr viel mehr Ahnung von der Materie haben als sie selbst. »TATORT MÄRCHEN« geht dem Thema mit Interviews auf den Grund, weil das ein zum Sujet passendes journalistisches Format ist. Zu Wort kommen: Der ehemalige Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen, der die Chance, sich vom Märchen zu distanzieren, nicht nutzt Der Musiker, Sänger und Autor Markus Grimm, der als vermutlicher Nachfahre von Jacob und Wilhelm Grimm einen eigenen Blick auf das Märchen hat Der Drehbuchautor David Ungureit, der 2010 die Vorlage für die ARD-Verfilmung schrieb Doris David und Prof. Dr. Matthias Wehr von der Bremer Polizei, die die Sicht der Ordnungshüter auf das Verhalten der Tiere erläutern Der FSK-Prüfer Lars Kaempf, der dem Märchen nicht unbedingt jugendgefährdendes Potenzial unterstellt Außerdem können sich Leserinnen und Leser auf Gespräche mit der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Magdalena Kempny, mit den Eltern eines der Autoren, mit dem waschechten Anwalt Sören Böhrnsen und mit der Germanistin Dr. Mariella Gronenthal freuen. Natürlich sprachen die Autoren auch mit der Bevölkerungsgruppe, die durch »Die Bremer Stadtmusikanten« am ehesten in ihrer rechtsstaatlichen Entwicklung beeinträchtigt sind: mit Kindern. Neben vielen Erkenntnisgewinnen wartet das Buch mit einem den Autoren entsprechenden Humor auf sowie mit einer korrigierten Fassung des Märchens, die man bedenkenlos Kindern vorlesen kann. Auch sonst hat das Buch alles, was ein Buch braucht – vielleicht sogar mehr als andere: eine Einleitung, gleich zwei Vorworte und ein überraschendes Ende.
Autor: Feldhusen, Philipp Gahmert, Peer
ISBN: 9783982246901
Auflage: 2
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 186
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: Seriöser Verlag
Veröffentlicht: 01.12.2020
Untertitel: Wie »Die Bremer Stadtmusikanten« seit mehr als 200 Jahren den Rechtsstaat verhöhnen
Schlagworte: bremen brüder grimm die bremer stadtmusikanten märchen rechtsstaat satire