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Die Möglichkeit von Beinahetreffern bei Reihengentests verleiht Grund und Reichweite strafprozessualer Angehörigenprivilegierungen eine neue Relevanz. Mika Kremer nähert sich dem Thema rechtsvergleichend und zeigt, dass der in Deutschland selbstverständlich erscheinende Schutz naher Angehöriger des Beschuldigten in Frankreich und England deutlich schwächer ausgeprägt ist. Diese Differenzen ergeben sich vor allem aus unterschiedlichen Schutzzwecken: Während in Deutschland die Interessen des Zeugen im Mittelpunkt stehen, soll in Frankreich die Wahrheitsfindung und in England die Institution der Ehe geschützt werden. Dementsprechend ist etwa die Verwertung von Beinahetreffern in England und Frankreich ohne weiteres möglich. Auf europäischer Ebene erschweren diese Unterschiede eine uneingeschränkte gegenseitige Anerkennung und sind bei neuen Rechtsakten der EU auf dem Gebiet des Strafverfahrensrechts zu berücksichtigen.
Autor: Kremer, Mika
ISBN: 9783161560422
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 365
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: Mohr Siebeck
Veröffentlicht: 01.12.2018
Untertitel: Eine Untersuchung zu den Grundlagen eines europäischen Beweisrechts
Schlagworte: Beinahetrefffer Europäisches Strafrecht Internationales Privatrecht und Kollisionsrecht Internationales Öffentliches Recht und Völkerrecht Recht Rechtsvergleichung Strafverfahrensrecht Zeugnisverweigerungsrecht non-compellability