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Eine Studie über die Macht des Filmszenariums zwischen poetischer Sinnstiftung und industriellem Schrifttum. Die sowjetische Kinodramaturgie entsteht in den ersten Jahren des Tonfilms in einer Abkehr von der weithin industrialisierten Praxis des Schreibens von Drehbüchern. Von nun an werden Drehbücher als Literatur verstanden, Szenaristen als Schriftsteller behandelt, und ein literarisches Szenarium wird zur Grundlage des Films. In der Folge geht die Verantwortung für den Spielfilm vom Regisseur auf die Kinodramaturgie über: Das Szenarium rückt neben Epik, Lyrik und Dramatik als vierte in die Nomenklatur der literarischen Gattungen auf, der Szenarist wird noch vor dem Regisseur genannt. Eine solche Entmündigung des Kinos verläuft nicht ohne Konflikte; aus den Umrisslinien der sowjetischen Kinodramaturgie lässt sich der Kampf der beiden Künste Literatur und Film um eine kulturelle Vormachtstellung ablesen.
Autor: Hennig, Anke
ISBN: 9783940384256
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 392
Produktart: Unbekannt
Verlag: Vorwerk 8
Veröffentlicht: 30.09.2010
Untertitel: Konfliktlinien zwischen Literatur und Film in der Sowjetunion der 1930er Jahre
Schlagworte: Dramatik Drehbücher Epik Filmgeschichte, Filmtheorie und Filmkritik Filmszenarium Kinodramaturgie Literatur Lyrik Macht Poetik Regisseur Sowjetunion Spielfilm Studie Szenarium