Reis und Zucker, Stahl und Kohle.
Viel Aufregung entfachte 2018 die Entdeckung baulicher Reste der ehemaligen Steinhauser Hütte in der Nähe des Hauptbahnhofs. Industriearchäologen aus mehreren Staaten gerieten in helle Aufregung, neue Aufsätze über die alte Hütte erschienen, Vorträge wurden gehalten, die Lokalpresse berichtete fortlaufend. Nicht zuletzt witterten manche Lokalpatrioten einen neuen Leckerbissen für den nostalgischen Industrietourismus. Endlich schien es außer den Relikten des Bergbaus auch solche aus der Stahl-Vergangenheit zu geben. Woher aber und vom wem stammte das Kapital, mit dem die Hütte vor 170 Jahren aufgebaut wurde? Diese Frage beantwortet die neue Ausgabe der Wittener Hefte für Stadtgeschichte. Es zeigt sich, dass der wichtigste Investor ein holländischer Kaufmann war, der nicht nur die Steinhauser Hütte, sondern auch andere industrielle Unternehmungen finanzierte. Sein Geld hatte er mit brutaler Ausbeutung in der damaligen niederländischen Kolonie Java gemacht. Er hatte großen Anteil daran, dass Witten in globale Kapitalströme integriert wurde. Letztlich erzählt die Geschichte der Steinhauser Hütte auch davon, auf welche Weise die Stadt Witten und ihre Einwohnerschaft vom Kolonialismus profitierten.
Autor: | Klein, Ralph |
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ISBN: | 9783943643305 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 93 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Verlag: | de Noantri |
Veröffentlicht: | 13.11.2024 |
Untertitel: | Niederländische Kolonialherren und die Industrialisierung in Witten, 1850-1860. |
Schlagworte: | Kolonialismus Stahlindustrie Witten |