Reallabor Nachkriegsmoderne
Das gebaute Erbe der Moderne ab 1945 steht angesichts des Klimawandels und hoher gesellschaftlicher Erwartungen seit Jahren auf dem Prüfstand. Der umfangreiche Bestand wurde mit großen Zukunftshoffnungen in nur kurzer Zeit errichtet – und nicht selten unter Einsatz wenig erprobter Fertigungstechniken der Bauindustrie. Bei allen Bemühungen um die Erforschung von Raumkonzepten und gesellschaftlichen Utopien der 1950er bis 1970er Jahre: Der praxisorientierten Bauforschung fehlen verbindliche Strategien zur Erfassung und Bewertung von Konstruktionen, Materialien und Bauweisen für den breiten Gebäudebestand, vom solitären Kirchenbau über Wohnsiedlungen und Grünanlagen bis hin zu den voluminösen Großbauten für Kultur, Sport und Bildung, den Einfamilienhäusern sowie den Ingenieursbauwerken der urbanen und peripheren Infrastruktur.Um das Vorhandene als Ressource für die Zukunft zu erhalten, sind neue Werkzeuge der Erfassung und Bewertung unter Berücksichtigung bautechnischer, konstruktiver, ökologischer und ökonomischer Faktoren erforderlich. Dieses Buch zeigt auf Grundlage laufender Projekte aus dem DFG-Netzwerk Bauforschung Jüngere Baubestände 1945+ mögliche Perspektiven für den Umgang mit dem jüngeren Bauerbe auf. The built heritage of postwar modernism has been under threat from climate change and the high expectations of society for years. The tremendous volume of building stock was erected with high hopes for the future within just a short period of time—and frequently using construction techniques that were as yet unproven. Despite the many research efforts focusing on spatial concepts and societal utopias between the 1950s and 1970s, the practice-oriented field of construction research lacks binding recording and evaluation strategies for buildings, materials, and construction methods for the majority of buildings of all types. This affects projects from solitary churches, residential settlements, and green spaces right through to large cultural, sporting, and education constructions, as well as the engineering structures of the urban and peripheral infrastructure.In order to preserve this existing stock as a resource for the future, new recording and evaluation tools that take into account technical, construction, ecological, and economic factors are necessary. This book presents possibilities for the management of our recent constructed heritage on the basis of ongoing projects by the DFG-Netzwerk Bauforschung Jungere Baubestande 1945+ buildings preservation network.
ISBN: | 9783868597547 |
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Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 320 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Herausgeber: | Escherich, Mark Gisbertz, Olaf Hoyer, Sebastian Putz, Andreas Weber, Christiane |
Verlag: | JOVIS Verlag |
Veröffentlicht: | 22.05.2023 |
Untertitel: | Zum Umgang mit jüngeren Denkmalen |
Schlagworte: | Abriss Bauforschung Bauindustrie Bestand Klimawandel Moderne Nachkriegsmoderne Ressource Sanierungspraxis Universität Regensburg |
Mark Escherich, Architekt, Bauhistoriker und Denkmalpfleger, ist Leiter der Denkmalbehörde der Landeshauptstadt Erfurt. Er forscht und lehrt zu Architektur und Städtebau der Moderne, vor allem aus der Perspektive ihrer Bewahrung und Ertüchtigung. Olaf Gisbertz, Hochschuldozent für Baugeschichte und Denkmalpflege, leitet das Zentrum Bauforschung + Kommunikation + Denkmalpflege in der Innovationsgesellschaft der Technischen Universität Braunschweig (iTUBS mbH). Seit 2017 ist er Vertretungsprofessor fur Baugeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege an der FH Dortmund. Sebastian Hoyer ist Architekt und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk der TU Braunschweig. Er forscht und publiziert zur Erfassung, Bewertung und Erhaltung von Objekten der jüngeren Bautechnikgeschichte an der Schnittstelle zwischen Architektur und Ingenieurwesen. Andreas Putz, Architekt, Denkmalpfleger und Bauhistoriker, promovierte an der ETH Zürich und war verantwortlich für den Umbau des ehemaligen Kaufhaus Schocken von Erich Mendelsohn in Chemnitz für Auer+Weber, Stuttgart, und knererlang architekten, Dresden. Seit 2018 ist er Professor für Neuere Baudenkmalpflege an der Technischen Universität München. Christiane Weber, habilitierte Bauhistorikerin, Architektin und Kunsthistorikerin, lehrt an der Universität Innsbruck am Arbeitsbereich Baugeschichte und Denkmalpflege seit 2022 als Professorin für Bautechnikgeschichte.