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Die Philologie hat im 19. Jahrhundert wesentlich zum europäischen Rassismus beigetragen, gegen diesen aber auch zentrale anthropologische Wissensbestände behauptet. Der Band zeigt diesen Prozess anhand von Grundlagentexten und erläuternden Kommentaren.Früher als biologische Rassenlehren lieferte philologisches Wissen grundlegende »Erkenntnisse« über Ursprünge, Wesen und Potenziale menschlicher Kollektive. Die Entdeckungen der Sprach- und Textreflexion erlaubten eine rassenlogische Hierarchisierung des Menschen auf der Grundlage eines Erbfolgedenkens, das für die europäischen Völker eine Vorrangstellung innerhalb der Weltgeschichte beanspruchte. Diese »Erkenntnisse«, abgeleitet an Indizien der Sprach- oder Schriftstrukturen, der Textformen und Überlieferungsströme, sind daher keine weichen Faktoren der Wissenschaftsgeschichte, die harte Wissensbestände ergänzt hätten, sondern stellen Konstruktionsbedingungen für das Erkenntnisobjekt Mensch im 19. Jahrhundert dar.
ISBN: 9783770558766
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 501
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Herausgeber: Krämer, Philipp Lenz, Markus A. Messling, Markus
Verlag: Brill | Fink
Veröffentlicht: 14.09.2015
Untertitel: Kommentierte Grundlagentexte des langen 19. Jahrhunderts
Schlagworte: Allgemeine Literaturwissenschaft Philologie Rassismus Sprachanthropologie Wissenschaftsgeschichte