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Paulus ist vor allem als theologischer Denker bekannt. Nun behaupten gewichtige Stimmen aus dem englischsprachigen Raum, die Exegese seiner Briefe habe sich bisher viel zu sehr auf abstrakte Konzepte und Argumentationsfiguren konzentriert. Vielmehr sei die Erkenntnis von fundamentaler Bedeutung, dass die Texte durch und durch von Geschichten geprägt seien. Gemeint sind nicht explizite Erzählungen, sondern narrative Strukturen, die im Subtext oder in der Weltanschauung des Autors verortet werden. Heiligs Studie unterzieht diesen „narrative approach“ einer kritischen Prüfung: Kann im Fall von Briefen sinnvoll von Narrativen gesprochen werden? Ist die Priorisierung impliziter Erzählungen sinnvoll? Mit welchem methodischen Werkzeug könnte man die bisher angeblich übersehenen Erzählungen identifizieren? Heilig beantwortet diese und weitere grundsätzliche Fragen unter Bezugnahme auf die erzähltheoretische und textlinguistische Forschung und zeigt in der Analyse konkreter Texte auf, wie Paulus tatsächlich als „Erzähler“ auftritt. Dabei demonstriert er, wie eine initiale Konzentration auf explizite Erzählungen tatsächlich auf einen Weg zu einer neuen, narratologisch fundierten Betrachtungsweise der Schriften des Apostels führen kann. In recent Pauline research, the critical importance of implicit narratives for understanding the apostle’s Epistles gained importance. The study examines this in a critical analysis using narrative theory and text linguistics. Heilig’s text analysis lines out a new narratological approach to Pauline exegesis.
Autor: Heilig, Christoph
ISBN: 9783110669794
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 1097
Produktart: Gebunden
Verlag: De Gruyter
Veröffentlicht: 10.08.2020
Untertitel: Eine narratologische Perspektive auf die Paulusbriefe
Schlagworte: Diskursanalyse Narratologie Textgrammatik Textsorte Text types discourse analysis narratology text grammar
Christoph Heilig, Universität Zürich, Schweiz.