Neuplatonismus und Ästhetik
Die Antike und ihre Rezeption wurden bisher weitgehend in den Grenzen von Fachdisziplinen erforscht. In der Reihe Transformationen der Antike steht dagegen die interdisziplinäre Kontextualisierung der produktiven Transformationen antiker Wissenschaften und Künste im Vordergrund. Dargestellt wird der langwellige, von der Spätantike bis zur Moderne reichende Prozess der Herausbildung des Wissenschaftssystems der Kunstgattungen und der kulturellen Selbstkonstruktion der europäischen Gesellschaften. Die Reihe geht hervor aus dem Sonderforschungsbereich „Transformationen der Antike“ und dem „August Boeckh-Antikezentrum“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Projekte untersuchen Transformationsprozesse insbesondere auf drei Ebenen: die konstitutiven Funktionen der Antike bei der Ausbildung der europäischen Wissenschaftsgesellschaft und ihrer Disziplinen; die Rolle der Antike bei der Entstehung mittelalterlicher, neuzeitlicher und moderner kultureller Identitäten; sowie die künstlerischen, literarischen, übersetzerischen und medialen Formen von Rezeption und Transformation.
Der Band fragt nach dem Verhältnis zwischen spätantiker neuplatonischer Philosophie und Ästhetik und nach seinen historisch-kulturellen Verwandlungsgestalten. Mit welchem Recht konnte und kann von neuplatonischer Ästhetik gesprochen werden, welches sind ihre Grundzüge und ihre Relevanz für heutige Kunsttheorie? Das transdisziplinäre Thema versammelt philosophische und literaturwissenschaftliche Fachkompetenz (aus Altphilologie, Anglistik, Germanistik, Romanistik) zu einer Untersuchung, die systematisch auf das transformatorische Potential des Neuplatonismus, zugleich aber auf historisch-kulturell spezifische Transformationen zielt, die sich vor allem im Medium der Literatur vollziehen. Dabei spannt sich der Bogen von der Antike über Mittelalter und Renaissance bis zur Kunst der Gegenwart. Im breiten Spektrum der Standpunkte wird sichtbar, wie das Schöne als die Präsenz des Einen in der Welt sich in der Sinnlichkeit des Kunstwerks zeigt und zur Erfahrung bringt. Nicht zuletzt läßt sich dabei auch beobachten, daß von ihm selbst unter Bedingungen der Moderne offenbar nicht nicht gesprochen werden kann. Although Antiquity itself has been intensively researched, together with its reception, to date this has largely happened in a compartmentalized fashion. This series presents for the first time an interdisciplinary contextualization of the productive acquisitions and transformations of the arts and sciences of Antiquity in the slow process of the European societies constructing a scientific system and their own cultural identity, a process which started in the Middle Ages and has continued up to the Modern Age. The series is a product of work in the Collaborative Research Centre “Transformations of Antiquity” and the “August Boeckh Centre of Antiquity” at the Humboldt University of Berlin. Their individual projects examine transformational processes on three levels in particular ? the constitutive function of Antiquity in the formation of the European knowledge society, the role of Antiquity in the genesis of modern cultural identities and self-constructions, and the forms of reception in art, literature, translation and media.
ISBN: | 9783110192254 |
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Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 264 |
Produktart: | Gebunden |
Herausgeber: | Lobsien, Verena Olk, Claudia |
Verlag: | De Gruyter |
Veröffentlicht: | 16.07.2007 |
Untertitel: | Zur Transformationsgeschichte des Schönen |
Schlagworte: | Kunsttheorie Middle Ages Mittelalter Moderne Modernism Neuplatonismus-Rezeption Post-modernism Postmoderne Reception of Neo-Platonism Theory of art |
Verena O. LobsienundClaudia Olk, Humboldt-Universität zu Berlin.