Mut zur Mündigkeit

Beat Sterchi versucht als Autor und Leser seine Gedanken zu unserer Sprachsituation zu ordnen. Er verarbeitet Erfahrungen, die er als Auslandschweizer gemacht hat, er sucht dort, wo ein eigentlicher Begriffsnotstand herrscht, nach Klarheit, er bricht eine Lanze f?r all jene, die sich in der Hochsprache weniger wohl f?hlen als in der Alltagssprache. Er m?chte insbesondere unseren Kindern bewusst machen, dass sie schon vor Fr?hfranz?sisch oder Fr?henglisch eigentlich zweisprachig sind und darauf stolz sein sollten. Sterchi versucht auch darzustellen, dass die literarische Konvention, die im Alltag gesprochene Sprache als Gestaltungsmittel zu ?bergehen, ihren Preis hat, und dass Teile der Schweizer Literatur stark durch den Deutschunterricht gepr?gt wurden. Dar?ber hinaus pl?diert er f?r eine echte Vielsprachigkeit in der Schule, das heisst, f?r eine Bewirtschaftung aller vorhandenen Sprachen. Denn, wie man weiss, k?nnen wir uns unsere Sprache ebenso wenig aussuchen wie die Hautfarbe und deshalb sind alle Sprachen gleichwertig. Sterchis schreibender Berufskollege Pedro Lenz kommentiert im Vorwort zu ?Mehr Mut zur M?ndigkeit?: ?Ohne missionarischen Eifer, aber mit Nachdruck pl?diert Sterchi f?r ein anderes sprachliches Selbstbewusstsein. Er tut dies nicht aus nationalistischen oder patriotischen Gr?nden, sondern einfach deshalb, weil er ?berzeugt davon ist, dass jeder Mensch sich in seiner eigenen Sprache soll zuhause f?hlen d?rfen.? (Beat Sterchis zehn zentrale Thesen und Forderungen liegen diesem Infoblatt bei.)