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Sprachkritische Äußerungen sind in erzählenden Texten Robert Musils allgegenwärtig. Gleichzeitig machen deren Hauptfiguren immer wieder intensive Körpererfahrungen – Auffälligkeiten, die für den literarhistorischen Kontext typisch sind. Eine nachdrückliche Verbindung dieser beiden Momente bildete bislang eine Leerstelle, die dieser Band zu füllen versucht. Smerillis Text­analysen konzentrieren sich auf Verbindungen der Sprach- und Körperthematik in Musils Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, Vereinigungen und Der Mann ohne Eigenschaften. Sie zeigen, dass die Gleichzeitigkeit dieser Themen keinesfalls zufällig ist. Vermittelt über seine Figuren stellt Musil dar, dass der in der Moderne sprachlich ›erblindete‹ Mensch versucht, mit dem Körper zu ›sehen‹. Er entwickelt zudem in Essays und nachgelassenen Notizen eine Wahrnehmungstheorie, die exakt auf diese erkenntnistheoretische Umorientierung weg vom ›Leitfaden der Sprache‹ hin zum »Leitfaden des Leibes« (Friedrich Nietzsche) reagiert. Es ergibt sich ein neuer Blick auf Musils Texte und die Problemkonstellation der literarischen Moderne. Filippo Smerilli erhielt 2008 für seine Arbeit den Dissertationspreis der Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität Wuppertal.
Autor: Smerilli, Filippo
ISBN: 9783899717105
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 279
Produktart: Gebunden
Verlag: V&R unipress
Veröffentlicht: 18.11.2009
Untertitel: Analysen zum Verhältnis von Körpererfahrung und Sprachkritik in erzählenden Texten Robert Musils
Schlagworte: Der Mann ohne Eigenschaften Die Verwirrungen des Zöglings Törless Körper (Motiv) Literaturwissenschaft Moderne Musil, Robert Sprachkritik Vereinigungen