liminal

Thomas Sing wurde 1979 als einziges Kind einer Arbeiterfamilie geboren. Im Alter von 12 Jahren entdeckte er während eines Familienurlaubs zufällig eine billige Ausgabe von de Sade's Justine: das Ende der Kindheit und der Beginn einer lebenslangen Suche. Seither gilt sein Interesse den Rissen in der Oberfläche der Gesellschaft, den Brüchen im Alltäglichen, dem Schatten hinter unserem Schein. Er würdigt / begreift sie als etwas zutiefst Menschliches, als starke Triebkraft und als Möglichkeit der Begegnung. Nach dem Studium der Literatur, Philosophie und Psychologie entwickelte Thomas Sing seine künstlerische Position ausgehend von der Fotografie hin zur Ölmalerei. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit den menschlichen Bewältigungsmechanismen und Überlebensstrategien im Spannungsfeld zwischen dem Bedürfnis, sich selbst zusammenzuhalten, und dem Drang, über die eigenen Grenzen hinauszugehen. Sie fordern uns auf, einander im Spagat zwischen Gelassenheit und Zerrissenheit zu begegnen, mit der offenen Einladung, die Abgründe des anderen anzuerkennen. Wunden werden zu Türen, Verletzlichkeit zur unabdingbaren Voraussetzung für Intensität und Gemeinschaft.