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Der Begriff der Glokalisierung weckt unmittelbar positive Assoziationen. Glokalisierung wird gesehen als Verbindung von lokaler Subsidiarität mit einem globalen Bewusstsein. Doch eine nähere Betrachtung spezifisch glokaler Phänomene auf dem urban-lokalen und provinziell-regionalen Niveau lässt Entwicklungen im Sinne von identitären Regressionen hervortreten. Den Überbau der Glokalisierung wiederum bildet die angelsächsische Zivilisation. Deren massive kulturelle Dominanz führt zu problematischen Entwicklungen in Form von Monokulturalismen und-glottismen. Dieser Befund steht quer zu den wissenschaftlichen Thesen einer „Métissage“ der Kulturen. Die Glokalisierung ist auch nicht an der deutschen Sprache spurlos vorbeigegangen, die sich zusehends in einem katatonischen Zustand der reinen Reduplikation englischer Sprachelemente befindet. Als Synthese von angelsächsischen Ressentiments und altdeutschem Revanchismus gehören frankophobe Klischees inzwischen zum täglichen Repertoire der medialen und wissenschaftlichen Apparate. Zugleich ist mit Sorge zu beobachten, dass sich der angelsächsische Raum seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts immer kulturprotektionistischer verhält.
Autor: Zenklusen, Stefan
ISBN: 9783826073236
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 154
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: Königshausen u. Neumann
Veröffentlicht: 30.06.2021
Untertitel: Über den Triumph des Monokulturalismus
Schlagworte: Glokale Phänomene Glokalisierung Kulturprotektionismus Monokultur Sozialwissenschaften, Soziologie
Stefan Zenklusen (*1966) ist selbständiger Philosoph in Basel.