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Herzlich Willkommen!
Es gab einen Ruck in den Sternen: Ein Staunen hob sich hervor aus dem Licht: Der Klang der Entdeckung erhob sich. - Wer hörte das Singen der Ewigkeit über der Welt? Entronnen den Blumen, den Felsen, dem Schnee sang es, wie Windesschall: Du bist geboren im Widerhall der Vergänglichkeit und der Nacht! (…) Die Bedeutung von Gedichten beschränkt sich nicht auf einen persönlich gemeinten Selbst-Genuss oder gar einen Ausdruck von Selbst-Mitleid. (Eine Vorstellung, mit der Rainer Maria Rilke bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den Neuen Gedichten aufgeräumt hat.) Hinter dem Impuls des Dichtens bzw. dem Impuls des Findens oder Wahrnehmens einer poetischen Sprache steht der Wunsch nach einer Überwindung der Grenzen eines nur irdisch verstandenen „Selbst“. Die Sphäre, aus der der Dichter beim Vorgang des Dichtens schöpft, ist wie eine Art eigener Himmelsbereich. Man kann ihn den „Planeten Sprache“ nennen. Es gibt dabei auch gar keinen großen Unterschied zwischen dem Vorgang des Dichtens und dem Wahrnehmen von Dichtung. Beides ist ein schöpferischer Vorgang, der eine gewisse Selbstlosigkeit erfordert. Auf dem „Planeten Sprache“ gilt unsere irdische Logik, an die wir uns so gerne klammern, nicht mehr. Wenn wir uns als Dichter, Leser oder Hörer auf die poetische Sprache einlassen, treten wir auf eine gewisse Art in Beziehung zu einem Selbst, das nicht mehr nur quasi „auf sich selbst“ fixiert ist, sondern sich auch in einem Zusammenhang weiß mit einem überpersönlichen oder einem höheren „Selbst“. Die poetische Sprache ist deshalb immer eine Sprache, der es gelingen kann, auch wenn sie von Einsamkeit handelt, die Grenzen zwischen Menschen zu überwinden. Sie ist im Grunde eine Sprache der Liebe.
Autor: Alisio
ISBN: 9783936821109
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 112
Produktart: Buch
Verlag: Auriga-Verlag
Veröffentlicht: 19.02.2020
Untertitel: Eine Sammlung von poetischen Texten
Schlagworte: Gedichte Poesie Texte