Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen
Herzlich Willkommen!
Alexander von Humboldt: Von einem, der auszog, die Welt zu erforschen, und dabei ein anderer wurdeVon 1799 bis 1804 reist Alexander von Humboldt nach und durch Amerika, später nach Russland und bis an die Grenze des chinesischen Kaiserreichs. Was seine Reisen begleitet, ist das Schreiben. Aus seinen veröffentlichten, aber auch unveröffentlichten Schriften entsteht in Oliver Lubrichs Untersuchung ein Bild des Reisenden selbst: neugierig und trotz Vorurteilen stets bereit, genau diese an seiner Umgebung zu überprüfen. Das macht seine Aufzeichnungen bis heute so brisant: Sie sind das Zeugnis einer Wissenschaft, die versucht, der Welt so nah wie möglich zu kommen, so genau wie möglich von ihr zu berichten und auch das eigene Scheitern unbedingt produktiv zu machen. Während Humboldt das Wissen über die Welt im Namen der Forschung verändert, verändert die Welt, die er entdeckt, auch ihn: Da ist der missglückte Aufstieg auf den Chimborazo, die unüberwindbare Felsschlucht, die sich in einem wahnwitzigen Verfahren im Text niederschlägt. Da sind der Orientalismus und die Antikisierung der überseeischen Kulturen – Verfahren, die Humboldt dekonstruiert. Und da ist die Zensur seiner Schriften im zaristischen Russland, die ihn dazu zwingt, verdeckte Formen für die Erzählung einer Reise unter politischem Druck zu finden, die brandaktuell sind. Immer mehr erscheint Humboldt nicht nur als Schreibender, sondern auch als Geschriebener. In jedem Buch wagt er einen anderen Entwurf, um Objektivität und Subjektivität neu zu vermitteln. Seine intellektuelle Biografie zeigt, dass in der Veränderung selbst der größte Erkenntnisgewinn liegt.

1. Auflage
525 Seiten
Hardcover
Erscheinungsdatum 31.03.2022
ISBN 9783751803373

Oliver Lubrich, 1970 in Berlin geboren, ist Professor für Komparatistik an der Universität Bern in der Schweiz. Er ist Herausgeber zahlreicher Werke Alexander von Humboldts und hat darüber hinaus zahlreiche Studien zu den Zeugnissen internationaler Autorinnen und Autoren aus dem nationalsozialistischen Deutschland veröffentlicht.
–Alexander von Humboldt nicht nur als Forscher und Gelehrter, sondern als Autor im Mittelpunkt > welche Strategie entwickelt er im Schreiben, und was erzählt das über seine Erfahrung und das Wissen, das sich aus ihr speist?–eine großangelegte Studie, voller Beispiele, anschaulich und packend erzählt–eine differenzierte Betrachtung des wohl wichtigsten Reisenden seiner Zeit–Humboldt als Forscher, der seiner Zeit voraus war- wunderbares Panorama von Humboldts Schriften- Humboldt steht hier als Autor, sensibler Beobachter, Reisender im Mittelpunkt, der der imperialen Kritik