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Wie keine andere mythische Figur der Antike vereint Herakles diverse Charaktereigenschaften in sich, die oft in eklatantem Widerspruch zueinander stehen. Silvio Bär untersucht, wie Herakles als literarische Figur in der altgriechischen Epik von Homer bis Nonnos verwendet wird und wie seine inhärente Widersprüchlichkeit funktionalisiert wird. Obwohl Herakles im altgriechischen Epos nie als Protagonist auftritt, ist er dennoch von herausragender Bedeutung, insofern als seine Präsenz oft in eine Wechselwirkung mit der Haupthandlung tritt oder für metapoetische Zwecke (das "Reden über das Erzählen") benutzt wird. Methodologisch orientiert sich die Studie an der in der Klassischen Philologie bisher kaum angewendeten Methode der narratologischen Figurenanalyse. Ferner postuliert Bär die "Widerspruchsfähigkeit des Mythos": Das "System Mythos" folgt demnach einer eigenen Logik, Widersprüche und Ungereimtheiten müssen nicht aufgelöst oder erklärt werden, sondern ergänzen und verstärken einander gegenseitig – eine Eigenschaft des Mythos, für die Herakles beispielhaft steht.
Autor: Bär, Silvio
ISBN: 9783515122061
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 184
Produktart: Gebunden
Verlag: Franz Steiner Verlag
Veröffentlicht: 04.10.2018
Untertitel: Studien zur Narrativität und Poetizität eines Helden
Schlagworte: Apollonios Rhodios Epik Epos Herakles Hercules Hesiod Homer Nonnos von Panopolis Quintus Smyrnaeus griechische Epik