Gestaltungsempfehlungen für eine integrierte Projektabwicklung zur Realisierung innovativer Gesamtsystemlösungen im öffentlichen Personennahverkehr
Die vorliegende Arbeit ist am Fachgebiet Baubetriebswirtschaft des Instituts für Bauwirtschaft der Universität Kassel berufsbegleitend zu meiner Anstellung bei der Firmengruppe Max Bögl entstanden. In der Arbeit wird die Integrierte Projektabwicklung (IPA) als möglicher „Enabler“ für die Pilotierung innovativer Nahverkehrssysteme untersucht und im Ergebnis ein passendes Projektabwicklungsmodell anhand eines Handlungsleitfadens für Projektbeteiligte bereitgestellt. Während der Bearbeitungszeit wurde in der deutschen Bauwirtschaft eine Vielzahl neuer IPA-Pilotprojekte, unter anderem bei öffentlichen Auftraggebern, initiiert und ein zunehmendes Interesse an IPA in der Fachwelt durch stark steigende Teilnehmerzahlen an entsprechenden Fachtagungen sichtbar. Die Erstellung der Arbeit war für mich dadurch mit dem Gefühl verbunden, mich zum richtigen Zeitpunkt diesem Thema zu widmen. „Der Klimawandel stellt eine existenzielle Bedrohung dar, die eine ehrgeizigere Zielsetzung und verstärkte Klimaschutzmaßnahmen durch die Union und die Mitgliedstaaten erfordert.“ Dieser Einleitungssatz aus dem Europäischen Klimaschutzgesetz verdeutlicht die Dringlichkeit einer Emissionsreduzierung zur Verlangsamung und Begrenzung der Folgen des Klimawandels. Trotz eines Rückgangs der CO2-Emissionswerte in Deutschland seit 1990 um ca. 39 % haben sich die Emissionswerte im Verkehrssektor jedoch kaum verändert und sind im prozentualen Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen sogar erheblich gestiegen. Im Jahr 2022 erzeugte der Verkehrssektor ca. 20 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Dies verdeutlicht die Relevanz emissionsarmer und nachhaltiger Mobilität für die Erreichung der Gesamtklimaziele. Anteilig an der Verkehrsleistung werden ca. 80 % der zurückgelegten Personenkilometer mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV), sprich dem PKW und motorisierten Zweirädern, zurückgelegt. Dies ist insofern ein Problem, als dass der MIV mit derzeit durchschnittlich 162 Gramm (g) wesentlich höhere Treibhausgaswerte je zurückgelegtem Personenkilometer (Pkm) als die Verkehrsträger des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), wie z. B. Straßen-, Stadt- und U-Bahnen mit 80 g/Pkm oder die Eisenbahn im Nahverkehr mit 93 g/Pkm, emittiert. Die von der deutschen Bundesregierung definierten Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele umfassen daher einerseits eine „Stärkung des Schienenpersonennahverkehrs“ mit dem Vorrang der Engpassbeseitigung im bestehenden Netz. Andererseits sollen auch weitere Maßnahmen die „Attraktivität des ÖPNV steigern“, indem mehr Finanzmittel bereitgestellt werden und dadurch ein Kapazitätsausbau erfolgen kann.
Autor: | Rau, Andreas |
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ISBN: | 9783737612128 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 354 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Verlag: | Kassel University Press |
Veröffentlicht: | 04.03.2025 |
Schlagworte: | Alliancing Bauprojektmanagement Infrastrukturprojekt Integrated Project Delivery Integrierte Projektabwicklung Partnerschaftsmodell Öffentlicher Personennahverkehr |