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'Und nachher wurden wir … eben anscheinend, ich weiss nicht, ausgeschrieben … Ich kam dann ins Luzerner Hinterland zu Bauern. Mutter brachte mich mit dem Velo dorthin. Ich sagte dann schon: ‹Da bleibe ich nicht, hier gefällt es mir nicht.› Und eh, ja, ich musste halt trotzdem bleiben.' (Ida Mosimann, * 1939) Wie Ida Mosimann wurden allein in der Schweiz hunderttausende Kinder und Jugendliche in fremde Hände gegeben. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein spielten dabei armenrechtliche Argumente eine zentrale Rolle: die finanzielle Entlastung armer Familien und des Gemeinwesens einerseits, erzieherische, disziplinierende Überlegungen andererseits schwangen mit. Gleichzeitig ist kaum ein historisches Phänomen so wenig erforscht wie das Aufwachsen von Kindern in Familienpflege. Diese Lücke wird mit der vorliegenden Arbeit ein Stück weit geschlossen. Auf der Basis verschiedenartiger Quellen konzentriert sich das Forschungsinteresse auf die Lebenswelten fremdplatzierter Kinder. Ausgehend vom Erleben der Einzelnen, wird der Blick frei auf das System der Fremdplatzierung im ländlichen Raum, wird das Wechselverhältnis von Strukturen und Individuen greifbar. Erstmals kommt dabei die vergleichende Perspektive über Kantons- respektive Landesgrenzen hinaus in einer historischen Untersuchung zum Tragen.
Autor: Leuenberger, Marco Seglias, Loretta
ISBN: 9783034012560
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 418
Produktart: Unbekannt
Verlag: Chronos
Veröffentlicht: 15.07.2015
Untertitel: Lebenswelten fremdplatzierter Kinder in der Schweiz im 20. Jahrhundert
Schlagworte: Adoption Heimkind Verdingkind Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.)