Generation Transformation?

Anknüpfend an die Tradition umfragedatenbasierter Werteforschung behandelt die vorliegende Untersuchung sich verändernde Wertorientierungen zu „Freiheit“ und „Gleichheit“ im Kontext liberal-ökonomischer „Westernisierung“, post-sozialistischer Transformation und europäischer Integration im Zeitraum 1981-2006. Im Fokus steht die Frage nach einer „Generation Transformation“, die einerseits ähnlichere Werthaltungen, zum anderen aufgrund der Sozialisation in die Umbruchsphase hinein, kritischere Einstellungen zu den liberal-ökonomischen Werten aufweisen sollte. Ähnlichere Werthaltungen konnten belegt werden, auch wenn heterogenisierende Tendenzen im Zeitverlauf festzustellen sind. Indes ist eine kritische junge Generation lediglich in Tschechien und in Ansätzen in Ostdeutschland im Rahmen der hier ausgewählten Indikatoren nachweisbar. Da die Arbeit aber nicht nur auf die Wendegeneration referiert, sondern mit einem komplexen historischen Kohortenmodell Werthaltungen im Kontext unterschiedlicher historischer Entwicklungslinien offenlegt, bietet sich ein breites Panorama gesellschaftspolitischer Vorstellungen an der Demarkationslinie von West und Ost, von Old und New, von Post-Kapitalistisch und Post-Sozialistisch im Herzen Europas.