Gedankenstrahlen

Die Erzählungen der nun auch am Theater erfolgreich wiederentdeckten österreichischen Exilautorin Maria Lazar (1895–1948) sind ein literarischer Schatz, der erst jetzt gehoben wird. In ihren facettenreichen, eigenwilligen Erzählungen und Prosaminiaturen zeigt sich Lazar als scharfsinnige Beobachterin der menschlichen Seele, die mit eindringlicher Klarheit gesellschaftliche Zwänge, politische Umbrüche und die inneren Kämpfe ihrer Figuren beleuchtet. Ihre Protagonistinnen und Protagonisten kämpfen um Selbstbestimmung, stellen sich den Schattenseiten des Lebens und brechen immer wieder aus den Konventionen ihrer Zeit aus. Mit ihrer prägnanten, unverstellten Sprache und ihrem tiefen psychologischen Verständnis für das menschliche Dasein zieht Lazar ihren “unbekannten Leser” in ein bislang noch unbekanntes Kaleidoskop voller Begegnungen, Widersprüche, Sehnsüchte, Grenzgänge und unerhörter Erfahrungen. Unter dem Titel "Gedankenstrahlen" versammelt dieser Erzählband erstmals Maria Lazar Meistererzählungen, die in den 1930er verfasst wurden und zum Teil noch nie veröffentlicht wurden. Er eröffnet damit gleichsam einen neuen Blick auf eine Autorin, deren Werk zunehmend kanonisiert wird – gerade vielleicht weil es heute aktueller scheint als je zuvor. „Mascha Kaleko gleich […] brilliert Lazar mit Erzählkunst, Detailkenntnis und weiblichem Sarkasmus.“ – Andrea Seibel, DIE LITERARISCHE WELT „Maria Lazar kann wirklich erzählen!“ – DENIS SCHECK