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Die zeitgemäßen Religionstheorien leugnen nicht die mit den wissenschaftlich-politisch-industriellen Revolutionen durchgesetzten Veränderungen, welche die Religion nötigen, ihre Vorstellungsgehalte von Grund auf umzuformen. Während ein Theorietyp an der aufklärungs-resistenten Funktion der Religion festhält, bescheinigt ein anderer der von der Aufklärung angesteckten Religion, sie gehe ihrer Krankheit zum Tode entgegen. Genau das ist die Sicht, die durch die historisch-genetische Theorie des Soziologen Günter Dux entfaltet wird: Ursprung und Entwicklung der vom Menschen selber produzierten Religion lassen sich ihm zufolge auf menschlich, allzumenschliche Weise begreiflich machen. Der dem Handeln göttlicher Mächte verpflichtete Weltdeutungsanspruch der Religion gibt sein Geheimnis preis. Die verselbstständigten göttlichen Handlungsmächte sind von Gnaden eines „subjektivistischen“ Schemas der Welterklärung, das in der frühkindlichen Ontogenese jeweils ausgebildet wird. Diese für Jahrtausende auch soziokulturell gültige, absolutistische Ursprungslogik verliert in der Neuzeit ihre Plausibilität.
ISBN: 9783851652086
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 264
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Herausgeber: Murmann-Kahl, Michael Wagner, Falk
Verlag: Passagen
Veröffentlicht: 01.01.1996
Untertitel: Zur Theorie der "Geistesgeschichte" von Günter Dux
Schlagworte: Auseinandersetzen Dux, Günter Geschichte der Religion Religion Religionstheorie Soziologie
Falk Wagner, geboren 1939, ist seit 1988 Professor für Systematische Theologie an der Universität Wien.Michael Murrmann-Kahl ist zur Zeit Privatdozent für Systematische Theologie an der Universität Wien.