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Seit den 1960er Jahren standen „Anstalten“ in der Kritik. Sie galten als starres Instrument der Sozialpolitik, als totale Institutionen und Widerspruch zu zeitgemäßen Lebensformen. „Deinstitutionalisierung“ lautete das neue Paradigma. Der gesellschaftliche Umgang mit Hilfebedürftigen und Randgruppen sollte nicht länger der Eigenlogik eines ghettoisierenden Systems folgen, sondern individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen der Betroffenen Rechnung tragen. Seither entwickelten sich offene, integrative und gemeindenahe Hilfeangebote und -formen. Die Autorinnen und Autoren spüren diesen Entwicklungen auf unterschiedlichen Feldern nach. Sie fragen nach Entstehungsbedingungen, Widersprüchen und Beharrungskräften. Schließlich war der Wandel keine konfliktfreie Erfolgsgeschichte. Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben musste von den Betroffenen häufig erst erstritten werden. Regional und transnational vergleichend nehmen die Beiträge die Heimerziehung und die Jugendhilfe, die Versorgungsstrukturen für Menschen mit Behinderungen, die Psychiatrien sowie den Umgang mit Strafgefangenen, Obdachlosen und Suchterkrankten in den Blick. Damit eröffnet der Band erstmals einen systematischen Überblick über das „Ende der Anstalten“ seit den 1970er Jahren.
ISBN: 9783506708366
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 329
Produktart: Gebunden
Verlag: Brill | Schöningh
Veröffentlicht: 13.05.2022
Untertitel: Großeinrichtungen, Debatten und Deinstitutionalisierung seit den 1970er Jahren
Schlagworte: Behinderung Devianz Gesundheitspolitik Psychiatriegeschichte Reform Sozialpolitik Zeitgeschichte asylum stationäre Einrichtungen totale Institutionen
Wilfried Rudloff ist Historiker und Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Dokumentations- und Forschungsstelle der Sozialversicherungsträger (sv:dok).Franz-Werner Kersting lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster.Marc von Miquel ist Historiker und Leiter der sv:dok.Malte Thießen leitet das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Oldenburg.