Eine Frage der Verantwortung
Akte der Anrede und Personenreferenz sind sprachliche Identifizierungsprozesse, mit denen eine Person im Gefüge einer Gemeinschaft sozial verortet wird. Ausgehend von der Fragestellung, welche Bedeutung das Anrede- und Referenzverhalten auf die Sicherung einer friedlichen Sozialordnung hat, werden in dieser Arbeit am Beispiel des Mmen, einer Gesellschaft im Nordwesten des Kameruner Graslands, zum einen die Formen beschrieben, die zur Anrede einer Person und im Reden über sie grundsätzlich zur Verfügung stehen. Zum anderen wird auf der Grundlage eines umfangreichen Korpus' authentischer Diskursdaten analysiert, wie diese Formen im Verlauf juristischer Verfahren von allen Beteiligten eingesetzt werden, um soziale Rollen zu konstruieren und auszuhandeln und welche kulturellen Normen diesen Kommunikationsstrategien zugrunde liegen. Die Ergebnisse offenbaren ein Prinzip, nach dem sich die Sprecher und Sprecherinnen mit Bedacht zwischen der Individualisierung und der Kollektivierung von Verantwortungsbereichen bewegen.
Autor: | Schröter, Doreen |
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ISBN: | 9783741239854 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 428 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Verlag: | BoD – Books on Demand |
Veröffentlicht: | 20.07.2016 |
Untertitel: | Das Anrede- und Referenzverhalten im Kontext von Landstreitigkeiten am Palast von Mmen (Kameruner Grasland) |
Schlagworte: | Afrikanische Sprachen, andere Bantusprachen Friedenssicherung Gerichtskommunikation Grammatik, Syntax und Morphologie Kommunikationsstrategien Soziolinguistik Sprache, Linguistik kulturspezifische Normen rurales Kamerun |
Doreen Schröter: Doreen Schröter ist Afrikanistin. Sie lebt und lehrt derzeit in Hamburg und hat zuletzt in der Nordwestprovinz Kameruns geforscht. Frühere Forschungs- und Studienreisen führten sie nach Nordnigeria sowie nach Sansibar und auf das tansanische Festland. Ihre Forschungsinteressen gelten der linguistischen Pragmatik, der Anthropologischen Linguistik, der Soziolinguistik, der Beschreibung und Dokumentation von Sprachen sowie der Typologie. Ihre Arbeitsgebiete konzentrieren sich bisher auf tschadische Sprachen und Bantusprachen (bes. Grasland Bantu).