Effiziente, sichere und bauliche Haftgestaltung in Justizanstalten in Österreich
Die österreichischen Justizanstalten sind hinsichtlich ihrer baulichen Rahmenbedingungen und ihrer technischen Gestaltung sehr heterogen. Neben Neubauten finden sich zahlreiche, unter anderem denkmalgeschützte, Bestandsgebäude, in deren Substanz unterschiedlich tief eingegriffen wurde. Diese starke bauliche Diversität hat dazu geführt, dass bisher nur bedingt Standards zur baulich-technischen Haftgestaltung entwickelt wurden. Dies hat die Umsetzung von notwendigen einheitlichen Modernisierungsmaßnahmen erschwert, die den Bedürfnissen aller Nutzerinnen und Nutzer (Anstaltsleitung, Beschäftigte, Insassinnen und Insassen) entsprechen. Das Projekt war in vier Arbeitspakete (AP) gegliedert. Im „AP01-Projektmanagement“ wurden während der gesamten Projektlaufzeit Partner- und Work-Group-Meetings koordiniert, das begleitende Projektcontrolling umgesetzt und die erforderlichen Berichte erstellt. Im „AP02-Grundlagenphase“ wurde der Status Quo der 24 (vormals 23) Justizanstalten hinsichtlich Belagszahlen, Beschäftigten, Organisationsstruktur, baulicher Rahmenbedingungen und Infrastruktur qualitativ und quantitativ beschrieben. Dieser Überblick stellte die Ausgangsbasis für die Auswahl jener neun Justizanstalten dar, die im folgenden AP03 im Detail analysiert wurden. AP02 lieferte außerdem die relevanten nationalen und internationalen Grundlagen zu den Themen rechtliche Rahmenbedingungen, baulich-technische Promising Practices sowie systemische und dynamische Sicherheit in Organisationen. Die Erkenntnisse des AP02 wurden in einem Ergebnisbericht zusammengefasst. Anschließend wurden im Zuge des „AP03-Erhebungsphase“ die neun ausgewählten Justizanstalten einerseits mittels sozialwissenschaftlicher Methoden untersucht, andererseits anhand der Bestandspläne und mittels Vor-Ort-Begehungen hinsichtlich baulich-räumlicher und technischer Gegebenheiten analysiert. Hierbei standen vor allem die Bedürfnisse, Problemfelder und Use Cases der Nutzerinnen und Nutzer im Vordergrund. Die inneren Abläufe (Logistik) wurden dokumentiert und aus einer interdisziplinären Perspektive (Soziologie, Planung, Architektur, Digitalisierung), die die bisherigen Projektergebnisse miteinbezog, ausgewertet. Auch das AP03 wurde mit einem Ergebnisbericht abgeschlossen. Im abschließenden „AP04-Analyse- und Ergebnisphase“ wurde darauf aufbauend eine Soll-Ist-Analyse durchgeführt, um nachhaltige baulich-technische Maßnahmen abzuleiten. Nach Abstimmung mit relevanten Stakeholdern wurden ein Maßnahmenkatalog sowie praxisorientierte Planungsempfehlungen entwickelt und teilweise mittels eines digitalen Tools auf Basis einer Wiki-Engine zugänglich gemacht. Die digital verfügbaren Planungsempfehlungen ermöglichen sowohl Auftraggeberinnen und Auftraggebern (BMJ, BIG) als auch Auftragnehmerinnen und Auftragnehmern eine effizientere und effektivere Durchführung von öffentlichen Ausschreibungen sowie eine raschere und bedarfsgerechtere Umsetzung künftiger Modernisierungsmaßnahmen in österreichischen Justizanstalten. Dem BMI stehen die Ergebnisse ebenfalls zur Verfügung,um künftige Umgestaltungsmaßnahmen in polizeilichen Anhaltezentren zu begleiten.
Autor: | Habisreutinger, Mirjam Hammerschick, Walter Hauer, Kristina Körmer, Claudia Manolas, Elena Sint, Hildegard Walter, Rebecca |
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ISBN: | 9783902614810 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 36 |
Produktart: | Geheftet |
Herausgeber: | Körmer, Claudia Sint, Hildegard |
Verlag: | FH Campus Wien - Bibliothek und Mediathek |
Veröffentlicht: | 01.10.2024 |
Untertitel: | Forschungsprojekt Kurzbericht |
Schlagworte: | Bauliche Gestaltung Forschungsbericht Justizanstalt |