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DIE MEISSENER ZEICHENSCHULE – MALEREI IN HÖCHSTER VOLLENDUNG • seit 1764. Die Zeichenschule ist der Start zu einer gezielten Ausbildung in der Meissener Manufaktur. Ihre Existenz trägt der Tatsache Rechnung, dass die Schulung des Zusammenspiels von Auge und Hand eine wichtige praktische Vorbereitung auf die kunsthandwerklichen Berufe ist. Talent ist zwar eine gute Voraussetzung, jedoch damit allein kommt hier keiner zum Ziel. Deshalb helfen lange im Beruf arbeitende Porzellangestalterinnen und -gestalter und Porzellanmalerinnen und -maler den Lehrlingen, wichtige Erfahrungen beim Beob­achten, Erkennen und Darstellen zu verinnerlichen. 1720 kam der 24-jährige Johann Gregorius Höroldt aus Wien nach Meissen, um für die Porzellan-Ma­nufaktur zu arbeiten. In einer sehr kurzen Zeit fand er viele Rezepturen für Keramfarben und, was das Besondere war, er verarbeitete sie auch. Hö­roldt führte die Porzellandekoration im 18. Jahr­hundert zu einem ersten künstlerischen Höhepunkt. Mit seinem Namen verbindet die Manufak­tur heute nicht nur die Erinnerung an den schaffensreichsten Porzellanmaler des 18. Jahrhun­derts – er war Schöpfer der meisten Dekore, die zwischen 1720 und 1764 zu Porzellanen der Meissener Manufaktur entstanden –, sondern auch an den Begründer des Zei-chenunterrichtes. Zwar konnte man diesen Unterricht noch nicht als sysematische Ausbildung bezeichnen, jedoch war es ein erster Schritt. Eine Verbesserung trat ein, als Johann Joachim Kaendler 1731, 25- jährig, in die Manufaktur eintrat und bald darauf, 1734, Modellmeister wurde. 1740 übernahm er die Leitung der Formgestaltung in der Manufaktur und widmete sich in diesem Zusammenhang der Ausbildung. Regelmäßig erteilte er Unterricht im Zeichnen und Modellieren. 1743 übernahm der Dresdener Maler und Archi­tekt Carl Heinrich Jacob Fehling die Ausbildung der „Lehr-Purschen“. Damit war er die erste Per­sönlichkeit, die in der Manufaktur ausschließlich Lehrtätigkeit ausübte. Gehilfen halfen, Nachfolger folgten – und so führte das Engagement einzelner schließlich zur Einrichtung einer Zeichenschule. 1764 wurde dann die als „Meißner Kunstschule“ bezeichnete und der Dresdener Akademie der Künste unter­stellte Zeichenschule gegründet. Dem Hofmaler Christian Wilhelm Ernst Dietrich wurde die Leitung übertragen. Bis 1770 füllte er dieses Amt aus. Danach stand die Zeichenschule wieder unter dem direkten Einfluss der Meissener Manufaktur. Der Prozess wechselnder Unterstellungsverhältnisse wieder­holte sich von 1814 bis 1836. Im Jahre 1893 wurde die Schule sogar aufgelöst und Begabte zur Dresde­ner Kunstgewerbeschule delegiert. Die Einsicht, dass die Ausbildung im eigenen Haus doch die gün­stigste Lösung ist, führte dazu, dass die Manufaktur ab 1906 die Leitung der Zeichenschule wieder selbst übernahm. Man konzentrierte sich zunehmend darauf, hervorragende Künstlerinnen und Künstler aus den eige­nen Werkstätten für den Unterricht zu gewin­nen. Dieses Prinzip bestimmte über die Jahrzehnte – über die Weimarer Repu-blik 1918 bis 1933, die Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945, die Epoche der DDR-Zeit 1945 bis 1990 – bis zum heutigen Zeitpunkt die Ausbildung. Eine Generation eröffnete der nächsten ihren Schatz. Der Schatz heißt Wissen, Können, Erfahrung, Freude und Disziplin. Einer Zeichenschullehrerin gebührt dabei in der ganzen Historie der Meissener Zeichenschule seit ihrer Gründung 1764 eine besondere Erwähnung und Anerkennung. Kordula Hieronymus übernahm 1983 nach ihrer Lehre als Porzellanmalerin in der Fachrichtung Blumenmalerei als damals 23-jährige und als erste Frau die Leitung der Zeichenschule. Sie verdiente ihre Sporen in der Produktion und schloss dann eine Meisterausbildung sowie ein begleitendes pädagogisches Studium ab, um die Leitung der Zeichenschule guten Gewissens antreten zu können. Dies tat sie dann mit ganzem Engagement und Herzblut 41 Jahre lang, bis sie im Juli 2024 in den verdienten Ruhestand ging. Die Meissener Zeichenschule wird auch die nächsten Jahrzehnte weiterbestehen, um vielen Schülerinnen und Schülern den Weg als Manufakturistin und Manufakturist ebnen zu können. THE MEISSEN DRAWING SCHOOL – PAINTING TO ITS HIGHEST PERFECTION • Since 1764. The Drawing School is the start of a targeted training in the Meissen manufactory. Its existence takes account of the fact that training the interplay of eye and hand is an important practical preparation for the arts and crafts professions. Talent is a good prerequisite, but it alone is not enough to reach the goal. That is why porcelain designers and porcelain painters who have been working in the profession for a long time help apprentices to internalise important experiences in observing, recognising and depicting. In 1720, the 24-year-old Johann Gregorius Höroldt came from Vienna to Meissen to work for the porcelain manufactory. In a very short time he found many recipes for ceramic colours and, what was special, he also processed them. Höroldt lead porcelain decoration to its first artistic peak in the 18th century. Today, the manufactory associates his name not only with the memory of the most creative porcelain painter of the 18th century – he was the creator of most of the decorations that were created for porcelains of the Meissen manufactory between 1720 and 1764 – but also with the founder of the drawing lessons. Although these lessons could not yet be called systematic training, it was a first step. An improvement occurred when Johann Joachim Kaendler joined the manufactory in 1731, at the age of 25, and soon afterwards, in 1734, became model master. In 1740 he took over the direction of mould design in the manufactory and devoted himself to training in this context. He regularly gave lessons in drawing and modelling. In 1743, the painter and architect Carl Heinrich Jacob Fehling from Dresden took over the training of the "Lehr-Purschen" (apprentices). He was the first person to teach exclusively in the manufactory. Assistants helped, successors followed – and so the commitment of individuals eventually led to the establishment of a drawing school. In 1764, the drawing school, known as the "Meissen Art School" and subordinate to the Dresden Academy of Arts, was founded. The court painter Christian Wilhelm Ernst Dietrich was put in charge. He held this office until 1770. After that, the drawing school was again under the direct influence of the Meissen manufactory. The process of changing subordination was repeated from 1814 to 1836. In 1893, the school was even dissolved and gifted students were delegated to the Dresden School of Arts and Crafts. The realisation that an in-house training was the most favourable solution led to the manufactory taking over the management of the draing school again in 1906. The focus was increasingly on recruiting outstanding artists from the company's own work-shops to teach at the school. This principle determined the training over the decades – during the Weimar Republic from 1918 to 1933, the period of National Socialism from 1933 to 1945, the era of the GDR from 1945 to 1990 – right up to the present day. One generation passes its treasure on to the next. The treasure is knowledge, skill, experience, joy and discipline. In the entire history of the Meissen Drawing School since its foundation in 1764, a drawing teacher deserves special mention and recognition. In 1983, after completing her apprenticeship as a porcelain painter specialising in flower painting, Kordula Hieronymus, who was 23 years old at the time and the first woman to do so, took over the management of the drawing school. She earned her spurs in production and then completed a master's training and an accompanying pedagogical degree so that she could take over the management of the drawing school with a clear conscience. She then did so with total commitment and passion for 41 years, until she took her well-deserved retirement in July 2024. The Meissen Drawing School will continue to exist for decades to come, paving the way for many students to become manufactory artists.
ISBN: 9783907347430
Auflage: 1
Sprache: Deutsch Englisch
Seitenzahl: 15
Produktart: Kalender
Verlag: Weltbuch Verlag
Veröffentlicht: 07.04.2025
Schlagworte: 1764 Deutschland Kunst Malerei Meissen Porzellanmanufaktur Meissen Sachsen Weltbuch Verlag Zeichenschule Meissen Zeichnungen
Altersempfehlung: 3 - 0