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Weil umstritten ist, was Demokratie überhaupt bedeutet, bedarf es auch in etablierten Demokratien permanenter Legitimationsbemühungen. Thilo Raufer geht der Frage nach, wie in der Bundesrepublik die demokratische Ordnung durch die politischen Repräsentanten legitimiert wird und welche Ideen von Demokratie dabei zum Tragen kommen. Anhand von Einzelfallanalysen (u.a. Reden von Norbert Geis, Wolfgang Thierse und Wolfgang Ullmann) arbeitet er Legitimationstypen – das heißt Alltagstheorien der Demokratie – heraus. Er zeigt, dass die Idee legitimier Demokratie in der Bundesrepublik nicht auf die größtmögliche Beteiligung des Volkes abzielt, sondern vor allem auf die Bewahrung der Ordnung und auf die Einrichtung von beherrschbaren und kontrollierbaren Entscheidungsverfahren. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 2005
Thilo Raufer, Dr. des., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kultur-,Wissens- und Religionssoziologie an der Universität Konstanz.