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In seiner Komödie ‚Der zerbrochne Krug‘ hat Kleist bekanntlich einen Prozeß auf die Bühne gestellt. Zugleich aber hat er dieses Gerichtsverfahren und die darin rekonstruierten Ereignisse in den Horizont zweier Mythen gerückt, die biblische Sündenfallgeschichte und den Ödipus-Mythos. Damit ist gleich mehrfach die Frage nach der Beziehung zwischen Literatur und Recht aufgeworfen. In welchem Verhältnis steht der Zuschauer im Theatersaal zu einem Prozeßbeobachter im Gerichtssaal? Was bedeutet es, wenn die Handlung dieses Lustspiels aus Versatzstücken (ur)alter Geschichten gebaut ist? Die Antwort, die Kleist mit dem ‚Zerbrochnen Krug‘ auf solche Fragen gibt, besteht in einer Demonstration der hermeneutischen Doppelgesichtigkeit von Erzählungen: Sie sind ein unverzichtbares Instrument zur Deutung von Ereignissen. Doch Geschichten bedürfen ihrerseits der Interpretation. In diesem Wechselspiel von Erzählung und Deutung erkundet Kleists Komödie ein ‚tertium comparationis‘ von Literatur, Justiz und Lebenswelt.
Autor: Kablitz, Andreas
ISBN: 9783825395681
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 301
Produktart: Gebunden
Verlag: Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg
Veröffentlicht: 11.12.2023
Untertitel: Heinrich von Kleists ‚Der zerbrochne Krug‘. Mit einem Exkurs zur Theorie von Metapher, Metonymie und Symbol
Schlagworte: 19. Jahrhundert Bildwissenschaft Dramatik Justiz Kleist, Heinrich von Komödie Korruption Mythenrezeption Narratologie Ödipus-Mythos