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Die Studie untersucht die diskursiven Kämpfe um die Anerkennung des NS-Völkermords an Sinti und Roma in der Bundesrepublik bis 1990. Dabei wird unter Anerkennung zweierlei verstanden: die Akzeptanz der Verbände der Sinti und Roma als legitime Gesprächspartner der Bundesregierung sowie die Bewertung der „NS-Zigeunerverfolgung? als „rassisch? motiviertes Verbrechen in Politik und Wissenschaft. Auf der Grundlage umfassenden Quellenmaterials von Bundesbehörden und politischen wie zivilgesellschaftlichen Akteuren entsteht eine Diskursgeschichte dieses langwierigen Anerkennungsprozesses. Sie zeigt, dass bis tief in die 1960er Jahre hinein ein durch und durch rassistisches Bild der nationalsozialistischen Politik gegen Sinti und Roma vorherrschte. Dieser Denkstil, der von traditionellen Vorurteilen über „Zigeunerkriminalität? geprägt war, geriet in den 1970er Jahren mit der Rezeption von internationalen Forschungsarbeiten immer stärker unter Druck. Doch erst in den 1980er Jahren begann mit der Anerkennung der Sinti und Roma als Gesprächspartner durch Bundeskanzler Helmut Schmidt auch die Erforschung des NS-Massenverbrechens. This study examines the discursive struggle for the recognition of the Nazi genocide of the Sinti and Roma in the Federal Republic of Germany until 1990. At least 200,000 Sinti and Roma were murdered under National Socialist rule. Survivors were met by the West German authorities and population with racist mindsets long after 1945.
Autor: Lotto-Kusche, Sebastian
ISBN: 9783110774023
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 264
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: De Gruyter Oldenbourg
Veröffentlicht: 19.12.2022
Untertitel: Der lange Weg zur Anerkennung 1949–1990
Schlagworte: Bundesrepublik Deutschland Federal Republic of Germany Holocaust National Socialism Nationalsozialismus Sinti and Roma Sinti und Roma
Sebastian Lotto-Kusche, Europa-Universität Flensburg.