Cloelia, die, als römische Geisel dem Etruskerkönig Porsenna überstellt, unerschrocken über den Tiber floh, bildet den Mittelpunkt der Untersuchung. Die Grauzone zwischen Historizität und Mythos, das sich in einer Frau manifestierende altrömische Heldenideal und die hohe ethische Norm wahren Römertums begründen und fördern eine Rezeption bis in jüngste Zeit. Die Autorin analysiert alle Belegstellen verschiedener literarischer Genera der lateinischen und griechischen Literatur bis ins 6.Jh., danach exemplarisch Textstellen aus Mittelalter und Neuzeit, die zudem die räumliche Verbreitung und den Übergang in Volkssprachen dokumentieren. Verweise auf Beispiele in Kunst und Musik folgen. Untersucht werden die Funktion der Cloelia im Kontext der jeweiligen Textstellen und im Gesamtwerk sowie ihre Rezeption, ferner literar- historische, sozio-kulturelle, politische, philosophische, religiöse und autorenspezifische Hintergründe. Cloelia verkörpert eine "virgo vere Romana", die Heldenmut, Patriotismus sowie die Emanzipation einer Frau symbolisiert und in die allgemeingültige Normen und Werte zur moralisch-sittlichen Orientierung gelegt werden.
Autor: | Glaser, Gabriele |
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ISBN: | 9783838103600 |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Verlag: | Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften AG Co. KG |
Veröffentlicht: | 21.07.2015 |
Untertitel: | Geschichte ihrer Rezeption |
Gabriele Glaser,Dr.phil.,StRin, Studium der Altphilologie und Romanistik an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg und Ludwig-Maximilians-Universität München, mehrjährige Auslandsaufenthalte in Frankreich und Japan, Promotion an der Paris-Lodron-Universität Salzburg (2006), seit 2007 Dozentin für Lateinische Philologie an der LMU-München