Brundibár.
Es handelt sich um die hebräische Ausgabe des im September 2023 herausgekommenen Kinderbuches "Brundibár. Wie Aninka und Pepicek de Leierkastenmann besiegten". Es ist ergänzt um Begleittexte in hebräischer und deutscher Sprache. Die Geschichte, die hier für Kinder ab vier Jahren erzählt wird, basiert auf der Kinderoper "Brundibár" von Hans Krása (Musik) und Adolf Hoffmeister (Libretto) und erzählt das Abenteuer von Aninka und Pepícek, die gemeinsam mit Spatz, Hund, Katze und den Kindern ihrer Stadt den bösen Leierkastenmann besiegen. Was die Schöpfer der Oper, Hans Krása und Adolf Hoffmeister, 1938 in ihrer Heimat, der Tschechoslowakei, erlebten, vermissten und erhofften, übertrugen sie ins Reich der märchenhaften Utopie. Entstanden ist eine zeitlose Oper, die sich zu einer Parabel über die Bedeutung von Menschlichkeit und die Kraft der Solidarität verdichtet. In den Jahren 1943-1944 entfaltete die Oper im Ghetto Theresienstadt seine immanente Kraft. Sie wurde zum Inbegriff der Hoffnung, zum Symbol für geistigen Widerstand und für den Glauben an den Sieg des Guten über das Böse. Heute ist "Brundibár" ein Juwel der Kinderopernliteratur und ein klingendes Denkmal an die Kinder im Ghetto Theresienstadt. Der Zusammenhalt der Kinder mit den Tieren gegen den bösen Leierkastenmann und deren Sieg, der Appell an die Menschlichkeit und die Kraft der Solidarität, und nicht zuletzt die hinreißende Musik Hans Krásas machen die Oper zu einem universellen und zeitlosen Kunstwerk, das dieses Vorlese-Kinderbuch in eine kindgerechte lebendige Erzählung und in entzückende Bilder verwandelt. „Wer für das Recht kämpft, ist unser Freund“ Nachwort von Hannelore Brenner. Es vermittelt die Motive für das hebräische Brundibár-Kinderbuch, das die Edition Room 28 mit dem Verein Room 28 realisierte und das vom Auswärtigen Amt gefördert wurde. Denn mit der hebräischen Ausgabe ist ein Brundibár. Lese - und Geschenkprojekt für Kinder verbunden. Begleittexte in diesem Buch kann man sowohl auf Hebräisch wie auf Deutsch lesen. „Wer für das Recht kämpft, ist unser Freund“ Im Jahre 1996 begannen meine Recherchen für ein Hörfunkfeature über die Geschichte der ersten Aufführungen der Kinderoper „Brundibár“ in Prag und Theresienstadt. Ich war darauf vorbereitet, dass es für meine Gesprächspartner bedrückend sein würde, an die Zeit im Ghetto Theresienstadt erinnert zu werden. Doch dann gab es Momente, die mich zum Staunen brachten. Das Stichwort Brundibár wirkte wie eine Zauberformel, die einen Pfad durch das dunkle, qualvolle Erinnern zu bahnen vermochte und mitten ins Herz trifft. Brundibár – das war für viele der einstigen Theresienstädter Kinder „ein Licht in der Dunkelheit“. Brundibár hat sich wie ein Funke übertragen, so Helga Kinsky, eines der „Mädchen von Zimmer 28“. Weil die Lieder für uns eine Bedeutung hatten: Der Sieg des Guten über das Böse. Das waren ja unsere Hoffnungen. Und Ela Weissberger: Immer, wenn wir am Ende das Finale gesungen haben „Brundibár poracen“ (wir haben Brundibár besiegt), glaubten wir fest an unseren Sieg. Die Kinderoper entfaltete im Ghetto eine so starke Kraft, dass man denken könnte, sie sei speziell für die Kinder des Ghettos geschrieben worden. Dabei entstand sie bereits fünf Jahre zuvor im Jahr 1938 in Prag. Damals konnten Hans Krása und Adolf Hoffmeister nicht ahnen, was die Zukunft mit sich bringen würde. Was sie wussten, war: Ihr Heimatland, die Tschechoslowakische Republik, war von Nazi-Deutschland bedroht und auf dem Wege, von seinen Verbündeten im Stich gelassen und verraten zu werden. In diesem historischen Kontext entstand die Oper. Und daher heißt ihre Botschaft: Wir müssen solidarisch zusammenstehen. Nur so können wir uns und unsere Menschlichkeit behaupten und uns gegen das Böse zur Wehr setzen. Es ist diese Botschaft, die in den Seelen der Kinder des Ghetto Theresienstadt einen starken Widerhall fand. Brundibár wurde zum Inbegriff ihrer Hoffnung und zum Symbol ihres geistigen Widerstands. Auch zur Aufforderung, ja, zu einem Appell, sich ihrem Kampf für Gerechtigkeit anzuschließen. Jedes Mal nach einer Aufführung ging Evelina Merová, wie sie in ihrer Autobiographie „Lebenslauf auf eine Seite“ schreibt, zurück ins Mädchenheim, Zimmer 28 und hoffte, dass sie die Oper noch einmal erleben könnte. Ich wollte das Wiegenlied wieder hören. Ich wollte mich noch einmal darüber freuen, wie Brundibár besiegt wird und wollte noch einmal gemeinsam mit dem Chor singen: „Wer für das Recht kämpft, ist unser Freund“, wie es im tschechischen Libretto heißt. Ein Freund, der mit Brundibár sehr verbunden ist, ist der Opernregisseur Mstislav Pentkovsky. Er inszenierte die Oper mehrmals auf russischen Bühnen. Er gab die Idee zur ukrainischen und nun zur hebräischen Ausgabe. Warum? „Für die Kinder des Ghettos Theresienstadt symbolisierte die Oper den Triumph des Guten über das Böse. Brundibár ist der Bösewicht der Oper. Viele Kinder in Theresienstadt sahen in ihm Hitler. Und diesen Brundibár besiegten sie auf der Bühne. Dies gab ihnen Kraft, und Hoffnung. Hoffnung auf den Sieg und das Ende des Krieges. Hoffnung auf ein Leben in Freiheit. Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust sind keine fernen Erinnerungen. Heute erleben wir wieder die Schrecken des Krieges. Daher ist die Botschaft der Oper heute so wichtig wie damals: Freundschaft, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Solidarität ist die Quelle unserer Kraft. Auf schlichte und doch zauberhafte Weise erzählen die Autorin und die Illustratorin die Geschichte, die der Oper zugrunde liegt, und bringen deren Botschaft spürbar gerade für Kinder zum Klingen. Daher dachte ich spontan, als ich das Buch zum ersten Mal in Händen hielt, dass es ein wunderbares Geschenk für Kinder wäre, die heute vom Krieg und Terror betroffen sind. Ein Geschenk im Zeichen der Solidarität. Ein Geschenk im Zeichen der Menschlichkeit.“ Danke, Mstislav, für die inspirierende Idee! Pressestimme zur deutshcen Ausgabe. Jüdische Allgemeine Zeitung, Hadassah Stichnothe, 6.12.2023 "Anders als bei Maurice Sendak, der in seiner vielschichtigen, aber für jüngere Kinder nur bedingt geeigneten Adaption von 2003 die Handlung und den historischen Kontext in latent bedrohlichen Bildern zusammenführt, atmen die Bilder von Maria Thomaschke ganz den Optimismus der Vorlage. Ihre Illustrationen sind mit leichtem Strich und bunt-leuchtenden Farben gezeichnet. Manchmal fast skizzenhaft zeigen sie eine Kleinstadtwelt, die heute fast ebenso gut wie vor 80 Jahren hätte existieren können. Diese poetische Unbestimmtheit eines modernen Märchens entspricht auch dem Text. Alexander Wolf: "Die Bilder von Maria Thomaschke überzeugen und faszinieren, und ich bin sicher, nicht nur mich, sondern vor allem Kinder. Aninka und Pepícek, die Tiere und der Leierkastenmann Brundibár sind wunderbar poetisch gemalt, mit Liebe zum Detail. Es liegt auch viel Bewegung und Rhythmus in den Bildern. Das Zusammenspiel von Text und Bild ist stimmig, das Buch mit spürbarer Sorgfalt ediert."
Autor: | Brenner, Hannelore |
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ISBN: | 9783981914061 |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch metaCatalog.groups.language.options.hebrew |
Seitenzahl: | 80 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Verlag: | Edition Room 28 |
Veröffentlicht: | 15.03.2025 |
Untertitel: | Wie Aninka und Pepícek den Leierkastenmann besiegten |
Altersempfehlung: | 8 - 12 |