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Der vorliegende Band ist den pseudonymen Briefsammlungen gewidmet, also fiktiven Briefen; er bewegt sich also auf der Schnittstelle zwischen Studien zum antiken Brief einerseits, zur antiken Fiktion andererseits. Diese in erster Linie in der griechischen Kaiserzeit blühende Gattung enthält Briefe, die unter dem Namen berühmter historischer und legendärer Persönlichkeiten (Kaiser, Politiker, Philosophen, Weise, Intellektuelle) verfasst werden und sich mit deren Verhältnis zur Macht beschäftigen. Das Thema der Macht und ihres Gegenstückes, der Ohnmacht, ist in diesen Sammlungen omnipräsent und bildet ihren essentiellen Gegenstand, ja ihren eigentlichen Daseinszweck. Die zehn Beiträge des Bandes zeigen an ausgewählten Beispielen, in welchen diskursiven Feldern und auf welche Art und Weise mit Hilfe von und in Briefen Macht nicht nur reflektiert, sondern gerade eben auch ausgehandelt und nicht zuletzt ausgeübt wird. Dies betrifft zunächst und besonders eindringlich Fragen der politischen Macht, ebenso aber auch Fragen der Machtausübung in zwischenmenschlichen Verhältnissen und in der intellektuellen Auseinandersetzung. Mit der Erforschung des fruchtbaren Themas der Macht trägt der Band dazu bei, die Besonderheiten fiktionaler Briefe eingehender ins Licht zu rücken. This volume examines collections of pseudonymous letters, that is, fictitious letters that were written under the names of famous historical personalities. It therefore navigates the intersection between studies of ancient letters and ancient fiction. The genre is well-suited for exploring the relationship between letters and power, as the central focus of these collections is reflecting on and portraying power and powerlessness.
ISBN: 9783111612119
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 255
Produktart: Gebunden
Herausgeber: Marquis, Émeline von Möllendorff, Peter
Verlag: De Gruyter
Veröffentlicht: 02.12.2024
Untertitel: Pseudonyme Briefsammlungen der Antike
Schlagworte: Antike Antiquity Brief Epistolographie Macht epistolography letter power
Émeline Marquis, École normale supérieure, Paris, Frankreich; Peter von Möllendorff, Justus-Liebig-Universität Gießen.