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Wer war das Personal der Heil- und Pflegeanstalt Hall? Hatte der Nationalsozialismus Auswirkungen auf die Personalstruktur, gab es personelle Kontinuitäten über die politischen Umbrüche hinweg? Wie ist die Verantwortung der Anstaltsleitung, von Ärzten und Pflegepersonal für die katastrophalen Bedingungen und die hohe Sterblichkeit in der Anstalt zu bewerten? Das Schicksal psychisch kranker und geistig behinderter Menschen aus Südtirol war ursächlich mit der Option des Jahres 1939 verbunden. Viele von ihnen gelangten auf Basis der Umsiedlungsvereinbarungen zwischen dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland in die Heil- und Pflegeanstalt Hall. Unter welchen Umständen wurden diese Personen erfasst und nach Hall gebracht, welche Behandlung erfuhren sie in der Anstalt? Der Umstand, dass der Anstaltsfriedhof in Hall nach dem Krieg in Vergessenheit geraten konnte, wirft ebenso wie die Tötung von PatientInnen aus Hall in der "T4“-Anstalt Hartheim und in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart zwischen 1940 und 1942 generell die Frage nach dem Umgang mit dem Thema NS-Euthanasie in der Nachkriegszeit auf. Welche Phasen der Aufarbeitung lassen sich für Tirol (und Vorarlberg) ausmachen? Die von der Tiroler Landesregierung 2011 eingesetzte unabhängige Expertenkommission legt im vorliegenden Band die Ergebnisse dreier Forschungsprojekte vor, die sich mit spezifischen Fragen zur Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol im Nationalsozialismus auseinandersetzen.
Autor: Lechner, Stefan Sommerauer, Andrea Stepanek, Friedrich
ISBN: 9783703008610
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 368
Produktart: Kartoniert / Broschiert
Verlag: Wagner Innsbruck
Veröffentlicht: 21.08.2015
Untertitel: Krankenhauspersonal – Umgesiedelte SüdtirolerInnen in der Haller Anstalt – Umgang mit der NS-Euthanasie seit 1945
Schlagworte: Aktion T4 Anstaltspersonal Euthanasie Massengräber NS-Friedhof NS-Geschichte NS-Verbrechen Tötungsanstalt geistige Behinderung systematische Tötungen
Stefan Lechner, Mag. Dr., Studium der Geschichte in Wien und Innsbruck; postuniversitäre Ausbildung als Museumspädagoge. Im Schuldienst tätig. Forschungsschwerpunkte: Südtiroler und Tiroler Zeitgeschichte. Zahlreiche Veröffentlichungen, u. a.: Die Eroberung der Fremdstämmigen. Provinzfaschismus in Südtirol 1921–1926, Innsbruck 2005. Andrea Sommerauer, Mag.a, freie Historikerin und Journalistin; Durchführung regionaler Projekte zu zeitgeschichtlichen Fragestellungen, u. a. zur Erinnerungskultur wie zum Beispiel der NS-„Euthanasie"-Opfer in Tirol. Friedrich Stepanek, Mag., Studium der Geschichte 2003 bis 2009 an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der Universidade da Coruña, Spanien. Mitarbeit an den universitären Projekten „Archiv des Psychiatrischen Krankenhauses Hall" 2005 und „Psychiatrische Landschaften" 2011. Derzeit Projektmitarbeiter im interdisziplinären Forschungsprojekt der Universität Innsbruck zur Kinderbeobachtungsstation der Maria Nowak-Vogl.